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Politik

US-Navy kreuzt im Südchinesischen Meer

19. Februar 2017

Ungeachtet aller Warnungen aus Peking hat ein US-Flugzeugträgerverband Patrouillen im Südchinesischen Meer begonnen. Die US-Marine spricht von einem "Routine-Einsatz".

US Marine - Flugzeugträger USS Carl Vinson
Bild: picture-alliance/dpa/U.S. Navy photo by Dusty Howell

Erst vor wenigen Tagen hatte China die neue US-Regierung nochmals aufgefordert, Pekings Gebietshoheit über die dortigen Inseln und die sie umgebenden Gewässer nicht zu verletzen. China werde seine Rechte und Interessen in dem Gebiet entschieden sichern. Die Volksrepublik sieht in den Patrouillen der US-Navy eine Provokation, die das Risiko eines militärischen Zusammenstoßes erhöhe.

Zu dem US-Geschwader, das derzeit in dem Seegebiet im Einsatz ist, gehören der nukleargetriebene Flugzeugträger USS Carl Vinson (Artikelbild) und mehrere Zerstörer. Laut Pressemitteilung der US-Marine wurden die Patrouillen am 18. Februar gestartet.

Wichtige internationale See-Handelsroute

Der Einsatz der US-Navy findet einem von mehreren Staaten beanspruchten Seegebiet statt. Neben China reklamieren auch andere Anrainerstaaten wie Vietnam, die Philippinen, Brunei und Malaysia Teile des Südchinesischen Meers und der Inselgruppen für sich. Ein Drittel des weltweiten Handelsverkehrs auf See wird auf Routen durch das Gewässer abgewickelt. In der Region werden zudem große Öl- und Gasvorkommen vermutet.

China beansprucht 90 Prozent des 3,5 Millionen Quadratmeter großen Gebietes, darunter Inseln und Riffe, die teils mehr als 800 Kilometer von der chinesischen, aber nur etwa 220 Kilometer von der philippinischen Küste entfernt liegen. Chinas Nachbarn fühlen sich von Peking bedroht und provoziert, weil es so weit entfernte Gebiete beansprucht. Die Volksrepublik hat zur Durchsetzung ihrer Ansprüche mehrere künstliche Inseln aufgeschüttet.

Die USA sind in dem seit Jahrzehnten schwelenden Territorialkonflikt zwischen China und den anderen Anrainern des Südchinesischen Meeres offiziell neutral. Sie heben aber immer wieder die Bedeutung der ungehinderten Schifffahrt dort hervor und entsenden regelmäßig Marinepatrouillen in chinesisch beanspruchte Gewässer, um ihrer Forderung nach freiem Schiffsverkehr in dem Gebiet Nachdruck zu verleihen. Dies war bereits vor der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump unter der Präsidentschaft von Barack Obama üblich.

Chinas Besitzansprüche im Südchinesischen Meer

Anfang Februar hatte der neue US-Verteidigungsminister James Mattis bei seinem ersten Besuch in Japan deutlich gemacht, dass er militärischen Druck im Streit um die forcierten Gebietsansprüche Pekings im Südchinesischen Meer derzeit für unnötig hält. Es gebe "keine Notwendigkeit für militärische Manöver", sagte der Pentagon-Chef in Tokio bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit seiner japanischen Kollegin Tomomi Inada. Die Probleme seien "am besten durch Diplomaten" zu lösen.

qu/jj (rtre, afp)

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