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Politik

3000 zusätzliche US-Soldaten nach Afghanistan

18. September 2017

Ursprünglich wollte US-Präsident Trump die Truppen aus Afghanistan abziehen. Dann änderte er seinen Kurs. Die USA schicken nun mehr als 3000 Soldaten zusätzlich in das Land am Hindukusch.

James Mattis
Bild: Picture-alliance/dpa/J. Martin/AP

Einige der zusätzlichen Soldaten sind bereits auf dem Weg nach Afghanistan, wie US-Verteidigungsminister James Mattis (Artikelbild) mitteilte. Die genaue Zahl der entsendeten Soldaten wollte Mattis nicht nennen. Er sagte lediglich, es seien "exakt über 3000". "Ich bevorzuge es, keine weiteren Informationen zu geben, die dem Feind helfen könnten", betonte der Pentagonchef.

Die Entsendung der Truppen ist Teil der Strategie von US-Präsident Donald Trump, um das Land am Hindukusch zu stabilisieren. Trump hatte ursprünglich einen Abzug aller US-Streitkräfte aus Afghanistan ins Auge gefasst, dann jedoch seinen Kurs geändert.

Längster Einsatz der USA

Das US-Militär hat derzeit rund 11.000 Soldaten in Afghanistan. Der Einsatz ist mit fast 16 Jahren der längste Militäreinsatz der USA. Die Sicherheitslage in dem Land hat sich mit dem Erstarken der radikalislamischen Taliban zuletzt wieder deutlich verschlechtert. Nach Militärangaben kontrollieren die Aufständischen rund elf Prozent des Landes. Weitere knapp 30 Prozent gelten als umkämpft. Zudem gibt es einen Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS).

Die USA haben in Afghanistan zum einen Ausbilder im Rahmen der Nato-Mission "Resolute Support" im Einsatz. Zum anderen fliegen sie unabhängig davon auch Luftangriffe und sind mit Spezialkräften vor Ort.

Anhebung des Verteidigungshaushalts

Der US-Senat bewilligte derweil eine deutliche Anhebung des Verteidigungshaushalts auf 700 Milliarden Dollar (586 Milliarden Euro). Mit 89 Ja-Stimmen bei nur acht Nein-Stimmen gewährte die Kongresskammer am Montag (Ortszeit) sogar fünf Prozent mehr Geld für den Verteidigungsetat als die von Präsident Donald Trump geforderten 668 Milliarden Dollar.

Mit dem neuen Etat soll im neuen Haushaltsjahr, das am 1. Oktober beginnt, unter anderem die Anschaffung von neuen F-35-Kampfjets, Schiffen und Panzern finanziert werden. In die Raketenabwehr der USA sollen nach dem Willen des Senats 8,5 Milliarden Dollar fließen  - und damit 630 Millionen Dollar mehr als von Trump gefordert. Die Entscheidung fiel unter dem Eindruck von Nordkoreas Fortschritten bei seinem Atom- und Raketenprogramm.

Fast fünf Milliarden für Afghanistan

Außerdem sollen fast fünf Milliarden Dollar für den Afghanistan-Einsatz bereitgestellt werden. Insgesamt sollen 60 Milliarden Dollar für Auslandseinsätze bereitstehen. Die Gehälter in der Armee sollen um 2,1 Prozent angehoben und 7000 zusätzliche Soldaten rekrutiert werden. Auch für ein Programm zur besseren Integration von Frauen in die Armee wurde Geld eingeplant.

Das US-Repräsentantenhaus hatte seinen Entwurf für den Verteidigungsetat 2018 mit einem Umfang von 696 Milliarden Dollar bereits im Juli beschlossen. Nun müssen beide Vorlagen in Einklang gebracht werden. Würde der Budget-Plan des Senats beschlossen, bekäme die Armee rund 15 Prozent mehr Mittel als im Haushaltsjahr 2016 und sechs Prozent mehr als 2017. 

cr/haz (dpa, rtr, afp)

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