USA schrauben Klimaschutz noch weiter zurück
30. Juli 2025
Man werde die nötigen Schritte einleiten, um die Gefährdungsfeststellung ("endangerment finding") beim Thema Treibhausgase formell zurückzunehmen, erklärte der Chef der Umweltbehörde EPA, Lee Zeldin. Er pries die Pläne als "größte Deregulierungsmaßnahme in der Geschichte der Vereinigten Staaten".
Alte Regeln werden gekippt
Beim "endangerment finding" handelt es sich um eine wissenschaftliche Feststellung der Umweltbehörde aus der Amtszeit von Präsident Donald Trumps demokratischem Vorgänger Barack Obama, wonach Treibhausgase eine Gefahr für die öffentliche Gesundheit und das Wohlergehen darstellen. Diese Festschreibung bildet die rechtliche Grundlage für viele Klimaschutzmaßnahmen in den USA.
Wie unter anderem das US-Portal "Axios" berichtet, warnen Kritiker, die Pläne der Trump-Regierung widersprächen dem wissenschaftlichen Konsens zum Klimawandel und gefährdeten bestehende Klimaschutzvorgaben. Lee Zeldin dagegen rechtfertigte die Absicht mit wirtschaftlichen Argumenten und Kritik an der damaligen wissenschaftlichen Grundlage. Er verwies auf technologische Fortschritte und betonte, Klimaschutz müsse mit wirtschaftlichem Wachstum vereinbar sein.
Gilt als gesichert: Treibhausgase treiben Temperaturen hoch
Die ursprüngliche Feststellung der EPA aus dem Jahr 2009 war laut US-Medien auf Basis zahlreicher wissenschaftlicher Studien getroffen worden. Treibhausgase gelten laut Forschung als Haupttreiber des menschengemachten Klimawandels. Seit dem späten 19. Jahrhundert haben ihre Emissionen zu einem deutlichen Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur geführt.
Dieser wirkt sich laut Weltklimarat IPCC in allen Weltregionen aus - etwa durch häufigere und heftigere Extremwetterereignisse wie Überschwemmungen, Hitzewellen oder Dürren. Um dem entgegenzuwirken, müsste der Ausstoß klimaschädlicher Treibhausgase schnell und deutlich sinken. Zusätzlich müssten große Mengen bereits ausgestoßener Gase wieder aus der Atmosphäre entfernt werden.
haz/se (dpa, rtr, afp)