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Politik

USA stocken Hilfe für Jordanien deutlich auf

14. Februar 2018

Bei seinem Besuch in Jordanien hat US-Außenminister Tillerson Milliarden-Hilfen für das Königreich angekündigt. An die Regierung der Türkei richtete er versöhnliche Worte, an die des Iran besorgte.  

Tillerson (l.) mit seinem jordanischen Kollegen Ayman Safad
Tillerson (l.) mit seinem jordanischen Kollegen Ayman SafadiBild: picture alliance/AP/R. Adayleh

Jordanien erhält in den kommenden fünf Jahren fast 1,3 Milliarden Dollar (rund eine Milliarde Euro) jährlich von den USA. Das seien im Vergleich zum bisherigen Abkommen 27 Prozent mehr, sagte US-Außenminister Rex Tillerson bei einem Besuch in Jordaniens Hauptstadt Amman. 

Sein jordanischer Kollege Aiman al-Safadi erklärte, die Unterstützung werde dem Königreich dabei helfen, seinen "wirtschaftlichen Herausforderungen" zu begegnen. Jordanien ist in der arabischen Welt einer der treuesten Verbündeten der USA. In dem Land haben mehr als 650.000 Syrer Zuflucht gefunden. Diese Zahl bereitet dem rohstoffarmen Land große wirtschaftliche Probleme. 

Allein im jordanischen Flüchtlingslager Satari leben knapp 80.000 MenschenBild: Getty Images/K.Mzraawi

Von Jordanien reist Tillerson in die Türkei weiter. Die USA und die Türkei müssten einen Weg finden, um "in dieselbe Richtung" zu gehen, sagte Tillerson. "Die Türkei ist weiter ein wichtiger NATO-Verbündeter der USA." Das türkische Militär geht seit dem 20. Januar gegen die mit den USA verbündete Kurdenmiliz YPG in Nordwestsyrien vor. Die Türkei stuft die YPG wegen enger Verbindungen zur verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK als terroristisch ein. 

In einem Interview der ARD-"Tagesthemen" appellierte der türkische Ministerpräsident Binali Yildirim an die USA, nicht mit "Terrororganisationen" zusammenzuarbeiten. "Doch wenn die USA an der Seite der YPG in einen Krieg gegen uns ziehen, dann kämpfen wir auch gegen sie", sagte er. Zuvor hatte bereits der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan US-Soldaten in Syrien mit einer "osmanischen Ohrfeige" gedroht, wenn sie weiter die YPG-Kämpfer unterstützten.

Von der Türkei unterstützte Kämpfer in NordsyrienBild: Reuters/K. Ashawi

Tillerson erklärte in Amman, die Türkei werde aus einigen Gebieten im Irak und in Syrien bedroht. Das endgültige Ziel sei in Syrien jedoch, die Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) zu schlagen und die Genfer Friedensgespräche voranzutreiben. Tillerson hatte am Vortag in Kuwait gesagt, die türkische Militäroffensive in Afrin lenke vom gemeinsam vereinbarten Kampf gegen den IS ab. 

In Syrien unterstützen zahlreiche ausländische Mächte die verschiedenen Akteure des Bürgerkriegs. Mit Blick auf den jüngsten Zusammenstoß zwischen Israel und dem Iran in Syrien forderte Tillerson einen Abzug der iranischen Soldaten aus dem Bürgerkriegsland. Auch die vom Iran unterstützten Milizen müssten sich zurückziehen, sagte Tillerson. Die US-Regierung sei besorgt. 

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan während der Rede, in der er den USA mit einer "Ohrfeige" drohteBild: picture alliance/abaca/R. Aydogan

Ein enger Berater des iranischen Oberhaupts Ajatollah Ali Chamenei wies Tillersons Forderung umgehend zurück. Die Militärpräsenz seines Landes in Syrien gehe auf eine Einladung der Regierung in Damaskus zurück, sagte Ali Akbar Welanjati der Nachrichtenagentur Isna. Vielmehr müssten diejenigen abziehen, die nicht von der legitimen Regierung eingeladen worden seien.

Die syrische Luftabwehr hatte am Samstag ein israelisches Kampfflugzeug abgeschossen, das auf dem Rückweg von einem Angriff auf iranische Militäreinrichtungen in dem Land war. Zuvor war nach israelischen Angaben eine iranische Drohne in den Luftraum Israels eingedrungen. Der Vorfall hat Sorgen über einen offenen Konflikt zwischen den Erzfeinden Iran und Israel als Eskalation des syrischen Bürgerkriegs verstärkt. 

stu/kle (afp, dpa, rtr)

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