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USA suchen Chinas Hilfe gegen Hacker

21. Dezember 2014

Nordkorea weist jede Schuld an den Cyberattacken auf den Filmkonzern Sony zurück. Die US-Regierung ersucht nun China um Unterstützung. Mit anderen Staaten wird über ein gemeinsames Vorgehen verhandelt.

Filmplakate für die Satire über Nordkoreas Staatschef Kim "The Interview" (foto: Getty images)
Bild: AFP/Getty Images

Nach den Hackerangriffen auf Sony Pictures hatte Präsident Barack Obama Nordkorea mit Konsequenzen gedroht und viele fragten sich, wie das konkret aussehen könnte. Nun hat die US-Regierung die Chinesen um Hilfe bei der Abwehr von Cyberangriffen des kommunistischen Regimes gebeten. Peking sei um "Kooperation" gebeten worden, sagte ein ranghoher Vertreter der Obama-Administration der Nachrichtenagentur AFP.

In den Gesprächen sei es zudem um "Informationsaustausch" gegangen. Washington habe seine Besorgnis zum Ausdruck gebracht. Es gehe um eine Art "Blockadeaktion", etwas das die Fähigkeiten Nordkoreas "lähmen" würde, zitiert die "New York Times" einen hohen Regierungsbeamten.

Eine Reaktion aus Peking gibt es bisher nicht. Nordkorea arbeitet auf dem Telekommunikationssektor eng mit China und dortigen Netzwerken zusammen. Zudem hatte es zwischen China und den USA schon heftige Differenzen über Cyperattacken und gegenseitige Vorwürfe von Cyberspionage gegeben.

Die USA streben laut unbestätigten Berichten aus Washington eine breite internationale Reaktion auf den Nordkorea angelasteten Hackerangriff in Hollywood an. Neben China soll auch Südkorea, Japan, Australien, Neuseeland und Großbritannien angesprochen worden sein. Möglicherweise könne außer Peking auch Moskau seinen Einfluss auf die Kommunisten in Pjöngjang geltend machen, hieß es.

Auch in Hollywood wurden die großen Werbeplakate für die Kim-Satire "The Interview" wieder abgehängtBild: Robyn Beck/AFP/Getty Images

Die USA vermuten, dass Nordkorea hinter dem Cyberangriff und Datendiebstahl beim Sony-Filmstudio vom Ende November steckt. Nach Terrordrohungen der Hacker hatte die US-Tochter des japanischen Sony-Konzerns die Veröffentlichung der Satire "The Interview" über fiktive Geheimdienstpläne für ein Attentat auf Machthaber Kim Jong Un gestoppt. Bei dem Cyberangriff waren auch prekäre Interna von Sony gestohlen worden. Im Zentrum der Affäre steht eine Gruppe mit dem Namen "Guardians of Peace" (GOP), die bereits interne Dokumente und E-Mails veröffentlicht hatte.

Die US-Regierung schenkt den Unschuldsbeteuerung Pjöngjangs keinen Glauben. "Die Regierung Nordkoreas hat eine lange Geschichte darin, die Verantwortung für destruktives und provokatives Handeln von sich zu weisen", sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, Mark Stroh, am Samstag.

Das Weiße Haus stehe hinter den Ermittlungen der Bundespolizei FBI. Die US-Regierung sei überzeugt, dass Nordkorea für den Cyberangriff auf Sony verantwortlich sei. Pjöngjang hatte nach den FBI-Anschuldigungen erneut bestritten, etwas mit der Attacke zu tun zu haben.

SC/pg (afp, rtr, dpa, APE, NYT)

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