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USA treffen Strafvereinbarung mit 9/11-Drahtziehern

1. August 2024

Die Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001 sitzen seit vielen Jahren im US-Gefangenenlager Guantánamo. Jetzt kommt Bewegung in die langwierigen Fälle: Die USA und die Drahtzieher schließen einen Deal.

Nach dem Terroranschlag vom 11. September 2001 in New York steigt Rauch aus dem Nordturm des World Trade Centers auf. Im Hintergrund ist das Flugzeug zu sehen, das nur Sekunden später in den Südturm kracht
Am 11. September 2001 flogen Terroristen mit entführten Passagierflugzeugen in die Zwillingstürme des World Trade Center in New YorkBild: picture-alliance / dpa

Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September, Chalid Scheich Mohammed, hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums einer Strafvereinbarung zugestimmt. Auch zwei weitere Komplizen, Walid bin Attash und Mustafa al-Hawsawi, haben so eine vorgerichtliche Vereinbarung getroffen. Die genauen Details wurden noch nicht publik gemacht. Auch das weitere Prozedere blieb zunächst unklar.

Einem Bericht der "New York Times" zufolge haben die drei Männer zugestimmt, sich der Verschwörung schuldig zu bekennen und dafür eine lebenslange Haftstrafe anstelle eines Prozesses zu erhalten, bei dem die Todesstrafe gegen sie verhängt werden könnte. Einen solchen Vorschlag hatten die Staatsanwälte in einem Brief im vergangenen Jahr dargelegt. Er spaltete jedoch die Familien der Opfer, von denen einige weiterhin die Höchststrafe fordern.

Ein Großteil der juristischen Auseinandersetzungen drehte sich um die Frage, ob sie fair verurteilt werden könnten, nachdem sie in den Jahren nach dem 11. September Folter des US-Geheimdienstes CIA ausgesetzt waren. Dieses heikle Thema kann durch die Vereinbarungen umgangen werden. Die Vereinbarungen bringen Bewegung in die langwierigen Fälle.

9/11 erschütterte die USA

Am 11. September 2001 waren bei dem bislang schlimmsten terroristischen Anschlag in den Vereinigten Staaten von Amerika rund 3000 Menschen getötet worden. Islamistische Terroristen hatten drei gekaperte Passagierflugzeuge in das World Trade Center in New York und das Pentagon nahe Washington gesteuert. Eine vierte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania ab. Die Anschläge erschütterten die USA bis ins Mark und ließen die Weltmacht in einen jahrzehntelangen "Krieg gegen den Terror" ziehen.

Aufgewachsen im Schatten des Terrors

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Mohammed wurde im März 2003 in Pakistan gefasst. Er wurde drei Jahre lang in geheimen CIA-Gefängnissen festgehalten, ehe er 2006 nach Guantanamo gebracht wurde. Er plante die Anschläge vom 11. September nach eigenen Angaben "von A bis Z".

Mit "gesegneter rechter Hand" US-Journalisten geköpft

Zudem sagte er, mit seiner eigenen "gesegneten rechten Hand" im Jahr 2002 den US-Journalisten Daniel Pearl geköpft zu haben. Pearl, der damals 38-jährige Südasien-Bürochef des "Wall Street Journal", war Anfang 2002 während einer Recherche zu radikalen Islamisten in Pakistan verschleppt und später brutal ermordet worden.

Bin Attash soll zwei der Flugzeugentführer vom 11. September ausgebildet haben. Nach der US-Invasion in Afghanistan im Jahr 2001 flüchtete er nach Pakistan, wo er 2003 festgenommen wurde. Anschließend wurde er in geheimen CIA-Gefängnissen festgehalten.

Hawsawi wird verdächtigt, die Finanzierung der Anschläge vom 11. September organisiert zu haben. Er wurde im März 2003 in Pakistan festgenommen und ebenfalls in geheimen Gefängnissen festgehalten, bevor er 2006 nach Guantanamo verlegt wurde.

ch/sti (dpa, afp, rtr)