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PolitikSüdkorea

USA und Südkorea starten Militärmanöver "Freedom Shield 23"

13. März 2023

Die zwei Alliierten beginnen die größte Militärübung seit fünf Jahren. Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un könnte dies als Vorlage für weitere Drohungen nutzen.

Südkoreanische und US-amerikanische Militärfahrzeuge stehen bei einer Übung auf einem steppenartigen Gelände
US-amerikanische und südkoreanische Soldaten führen eine Übung 60 Kilometer nördlich von Seoul durchBild: Yonhap/picture alliance

Das Manöver der beiden Alliierten hatte seinen Startpunkt am Montag. Geplant sind nach Angaben der US-Streitkräfte Korea (USFK) unter anderem auch Geländeübungen innerhalb der kommenden elf Tage. "Freedom Shield 23" (Freiheitsschild) solle die gemeinsame Verteidigungsposition der Verbündeten in Washington und Seoul stärken und sei eine Reaktion auf das "veränderte Sicherheitsumfeld" in der Region, ausgelöst durch eine verstärkte Aggressionen Nordkoreas.

Apache-Kampfhubschrauber starten am Montag auf dem US-Armeestützpunkt Camp Humphreys in PyeongtaekBild: Yonhap/picture alliance

Amphibische Übungen unter Beteiligung von Seestreitkräften seien ebenso Teil der Operation auf der koreanischen Halbinsel, so die beteiligten Streitkräfte. Unter dem Codenamen "Warrior Shield FTX" gingen dem auf Computersimulationen basierenden Manöver in den vergangenen Wochen bereits verschiedene Feldübungen voraus.

Kim Jong Un droht den USA

Kurz vor Beginn des Manövers hatte Nordkorea verkündet, zwei strategische Marschflugkörper getestet zu haben, welche in 1500 Kilometern Entfernung genau im Zielgebiet im Japanischen Meer gelandet seien. Südkoreas Generalstab bestätigte den Waffentest von einem U-Boot aus, sprach zunächst aber nur von einer nicht näher identifizierten Rakete. Es gebe Differenzen zwischen den erfassten Daten und den Angaben der selbst erklärten Atommacht Nordkorea, sagte ein Sprecher.

Im März 2023 verkündet die Zentrale Koreanische Nachrichtenagentur einen Raketentest von einem U-Boot ausgehendBild: KCNA/REUTERS

Im Vorfeld hatte Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un davor gewarnt, die Manöver Seouls und Washingtons könnten als "Kriegserklärung" aufgefasst werden. Die Raketentests seien ein Ausdruck der Entschlossenheit Nordkoreas in einer Situation, in der "die US-Imperialisten und die südkoreanischen Marionettentruppen immer unverhohlener in ihren anti-nordkoreanischen Manövern werden".

Beobachter gehen daher davon aus, dass Pjöngjang die Übungen als Vorwand für weitere Provokationen nutzen könnte, wie etwa für Raketen- oder auch einen Atomtest.

Nordkoreas Staatschef Kim Jong Un leitet im Dezember 2022 eine ParteisitzungBild: Yonhap/picture alliance

Unsicherheit über Nordkoreas Atom-Status

Seit dem vergangenem Jahr hat sich die Lage zwischen Süd- und Nordkorea erneut verschärft. Das weitgehend isolierte Nordkorea erhöhte trotz eines Verbots durch UN-Beschlüsse den Umfang seiner Tests mit ballistischen Raketen und drohte mehrfach mit militärischer Eskalation. Diese Waffenart könnte auch mit Atomsprengköpfen ausgerüstet werden. Noch ist unklar, ob Nordkorea tatsächlich über solche Sprengköpfe verfügt. Experten vermuten, dass deren Entwicklung das Ziel von weiteren Atomtests sein könnte. Auch wenn Nordkorea seine Fähigkeiten vermutlich übertreiben würde, mahnen sie dazu die Drohungen ernst zu nehmen. 

Zur Abschreckung Nordkoreas haben die USA 28.500 Soldaten in Südkorea stationiert. Ebenso wie Japan steht das Land unter dem atomaren Schutzschirm der Vereinigten Staaten, denn beide Länder verfügen über keine eigenen Atomwaffen.

fwü/fab (rtr, dpa, afp)