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Politik

USA und Südkorea wollen Manöver ausweiten

21. Mai 2022

Bei einem Besuch in Südkorea verstärken US-Präsident Jo Biden und Gastgeber Yoon Suk Yeol den Druck auf das Regime im Norden. Die Reaktion des nordkoreanischen Diktators dürfte nicht lange auf sich warten lassen.

Die Delegationen Südkoreas und der USA in Seoul: Vorne links Staatschef Yoon Suk Yeol, rechts Präsident Jo Biden
Die Delegationen Südkoreas und der USA in Seoul: Vorne links Staatschef Yoon Suk Yeol, rechts Präsident Jo Biden Bild: Jonathan Ernst/REUTERS

Wegen der Bedrohung durch Nordkorea wollen die USA und Südkorea "die Tragweite und den Umfang" ihrer gemeinsamen Militärmanöver ausbauen. US-Präsident Joe Biden und Südkoreas neuer Staatschef Yoon Suk Yeol seien sich einig, dahingehende Gespräche zu beginnen, hieß es in einer Erklärung nach einem Treffen der beiden Präsidenten in Seoul. Gleiches gelte auch für die militärische Aus- und Fortbildung.

Südkoreas neuer Staatschef Yoon Suk Yeol und US-Präsident Jo Biden im Präsidialamt in der Hauptstadt SeoulBild: Jung Yeon-je/REUTERS

Die Ankündigung dürfte für Nordkoreas Diktator Kim Jong Un einem Affront gleichkommen. Er lehnt die Militärmanöver als kriegerische Provokation ab. Die USA und Südkorea wiederum sehen das Raketen- und Atomwaffenprogramm Pjöngjangs als Bedrohung.

"Volle Bandbreite" der Abschreckung 

Biden versicherte Yoon laut der Erklärung, dass die USA weiter entschlossen seien, bei Bedarf die "volle Bandbreite" ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas einzusetzen, einschließlich Atomwaffen, konventioneller Waffen und Raketenabwehrsystemen. Hinter dieser Strategie der erweiterten Abschreckung steht die Absicht, potenzielle Gegner - in diesem Fall Nordkorea - von einem Angriff abzuhalten. In Südkorea sind gut 28.000 US-Soldaten stationiert.

Biden hält sich im Rahmen seiner ersten Asien-Reise als Präsident zu einem dreitägigen Staatsbesuch in Südkorea auf. Er sieht die Allianz mit Südkorea als "Dreh- und Angelpunkt für Frieden, Stabilität und Wohlstand" in der Region.

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un Bild: KCNA/REUTERS

Bidens Besuch wird überschattet von der angespannten Sicherheitslage auf der koreanischen Halbinsel. Nordkorea hat in diesem Jahr bereits mehrfach Raketen getestet, die einen Atomsprengkopf tragen können. Südkorea und die USA befürchten, das kommunistische Regime könnte rund um den Besuch Bidens einen neuen Raketen- oder sogar Atomwaffentest vornehmen.

Mit Blick auf diesen Konflikt schließt der US-Präsident ein Treffen mit Machthaber Kim nicht grundsätzlich aus. Dies würde davon abhängen, ob Kim ehrlich agiere und es "ernst meine", sagte Biden bei einer Pressekonferenz. Das Ziel sei weiterhin "die komplette Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel".

Biden: Keine Reaktion auf US-Impfangebot 

Der US-Präsident teilte in Seoul auch mit, dass das von einem schweren Corona-Ausbruch heimgesuchte Nordkorea bislang nicht auf ein Impfstoffangebot aus Washington reagiert habe. Die USA hätten angeboten, Nordkorea "sofort" Corona-Impfstoffe zu liefern, aber keine Antwort aus Pjöngjang erhalten, so Biden. Das international isolierte Land hatte erst vor einer Woche den ersten Corona-Fall seit Beginn der Pandemie gemeldet. Inzwischen gibt es dutzende "Fieber"-Tote und hunderttausende Infizierte. Machthaber Kim ordnete daraufhin landesweite Lockdowns an und befahl dem Militär, das marode Gesundheitssystem zu unterstützen.

sti/se (afp, ap, dpa, rtr)

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