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Politik

USA verbieten Reisen nach Nordkorea

21. Juli 2017

Einen Monat nach dem Tod des in Nordkorea inhaftierten US-Studenten Otto Warmbier dürfen US-Bürger nicht mehr nach Nordkorea reisen. Dies teilte das US-Außenministerium mit. Das Verbot soll ab kommender Woche gelten.

Alltagsleben in Nordkorea
Straßenszene in Nordkorea - für US-Bürger bald nur noch als Foto zu sehenBild: DW/A. Foncillas

US-Bürger dürfen Nordkorea nicht mehr besuchen. US-Außenminister Rex Tillerson habe ein entsprechendes Verbot in die Wege geleitet, sagte eine Ministeriumssprecherin. Darin würden auch Transitreisen ausgeschlossen. Mit diesem Verbot reagiert Washington offenbar auf den Tod des US-Bürgers Otto Warmbier. Der 22-jährige Student war während seiner Haft in Nordkorea ins Koma gefallen und nach seinem Rücktransport in die USA gestorben.

Das auf Nordkorea spezialisierte Reisebüro Young Pioneer Tours teilte mit, die US-Regierung werde die Pässe jener Amerikaner für ungültig erklären, die nach einer 30-tägigen Schonfrist noch nach Nordkorea reisten. Die auch von Warmbier genutzte Reiseagentur hatte bereits unmittelbar nach dessen Tod Besuche für US-Touristen in Nordkorea aus dem Programm genommen.

Ende für den US-Tourismus in Nordkorea

Auch der Manager des Reisebüros Koryo Tours, Simon Cockerell, berichtet von dem Reiseverbot. Er sagte der Nachrichtenagentur AFP, die schwedische Botschaft in Pjöngjang habe sein Unternehmen über das Reiseverbot informiert. In Nordkorea ist es üblich, dass Schwedens Botschaft im Namen der USA handelt, da Pjöngjang und Washington keine diplomatischen Beziehungen pflegen. Cockerell sagte, die Ankündigung sei de facto das Ende für den US-Tourismus in Nordkorea.

15 Jahre Arbeitslager für ein Plakat

Das US-Außenministerium warnt US-Bürger schon länger vor Reisen nach Nordkorea; sie laufen demnach Gefahr, festgenommen und für lange Zeit inhaftiert zu werden. Der im Juni verstorbene 22-jährige Student Warmbier war im März 2016 wegen Diebstahls eines Propaganda-Posters zu 15 Jahren Arbeitslager verurteilt worden, kurz danach ins Koma gefallen und wenige Tage vor seinem Tod "aus humanitären Gründen" freigelassen worden. Danach durfte er in die USA zurückkehren. Die genaue Ursache für Warmbiers Tod ist unklar. Nach Überzeugung seiner Familie starb er an den Folgen seiner "schrecklichen und qualvollen Behandlung" in Nordkorea.

cw/kle (dpa, rtr)

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