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Politik

USA verlegen Streitkräfte in Richtung Iran

6. Mai 2019

Ein Flugzeugträger und eine Bomberstaffel werden im Mittleren Osten stationiert. Die Aktion soll eine Warnung an den Iran sein, keine Kriegserklärung, wie US-Sicherheitsberater Bolton betonte.

Abraham Lincoln Flugzeugträger USA
Bild: AP

Der als außenpolitischer Hardliner bekannte Nationale Sicherheitsberater John Bolton begründete den Schritt mit einer Reihe "beunruhigender und eskalierender Anhaltspunkte und Warnzeichen", auf die man nun reagiere. Die USA wollten mit der Verlegung des Flugzeugträgers USS Abraham Lincoln (Artikelbild) und einer Bomberstaffel eine "klare und unmissverständliche Botschaft an das iranische Regime senden, dass jedem Angriff auf die Interessen der Vereinigten Staaten oder auf ihrer Verbündeten mit unerbittlicher Kraft begegnet wird".

Den genauen Ort der Stationierung ließ Bolton offen. Er sprach lediglich von einer Verlegung in die Region, für die das Streitkräftekommando Centcom zuständig ist - dieses Gebiet reicht von Syrien im Westen bis Pakistan im Osten. Die USA wollten keinen Krieg mit dem Iran. "Aber wir sind voll und ganz bereit, auf jeden Angriff zu reagieren."

Reaktion auf Sanktionen noch unklar

Die Regierung in Washington hatte sich Ende vergangenen Jahres aus dem Atomabkommen mit dem Iran zurückgezogen. Zudem ließ sie alte Sanktionen wieder aufleben und verhängte neue. Damit treffen den Iran die schärfsten wirtschaftlichen Strafmaßnahmen seiner Geschichte. Letzte Ausnahmen für Ölexporte an Länder wie China und Indien wurden vor wenigen Tagen aufgehoben.

Experten befürchten, dass der Iran seinerseits aus dem Atomabkommen austreten oder die Straße von Hormus als wichtigsten Öllieferweg der Welt abriegeln könnte. Dann könnten auch Öltanker anderer Golfstaaten nicht mehr operieren. In einem solchen Fall würde die Gefahr einer militärischen Auseinandersetzung drastisch steigen.

Die USA werfen dem Iran eine ganze Reihe aggressiver Handlungen vor. Unter anderem soll das Land in Venezuela die Regierung von Nicolás Maduro unterstützen, den die Vereinigten Staaten als Usurpator betrachten und entmachtet sehen wollen. Auch hinter Konflikten in Syrien, im Jemen und im Gazastreifen vermuten die USA iranische Interessen.

gri/wa (dpa, rtr)

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