USA: Vom Knast in die Küche

Vom Gefängnis in die Gourmetküche
InEdwins Restaurantin Cleveland, Ohio, arbeiten Menschen, die zuvor im Gefängnis saßen – und hier eine echte zweite Chance erhalten. Das mehrfach ausgezeichnete Konzept verbindet gehobene Gastronomie mit einem einzigartigen Rehabilitationsprogramm für Ex-Häftlinge.
Teilnehmende absolvieren eine sechsmonatige Ausbildung: drei Monate im Service, drei in der Küche. Gründer Brandon Chrostowski, selbst mit schwieriger Vergangenheit, will mit dem Projekt zeigen, wie soziale Reintegration durch Ausbildung gelingen kann. Trotz der Herausforderungen läuft das Restaurant erfolgreich – mit gehobener Küche in einer der ärmsten Städte der USA.
Vorzeigemodell für Resozialisierung
Doch Edwins ist mehr als ein Restaurant. Es bietet günstigen Wohnraum, kostenlose Kinderbetreuung und Kochkurse im Gefängnis. Über eine eigene App können Häftlinge in fast allen US-Bundesstaaten bereits vor ihrer Entlassung mit dem Lernen beginnen. Das Ziel: Rückfallprävention durch Perspektive. Und das mit Erfolg – die Rückfallquote liegt bei unter 2 %, verglichen mit fast 45 % im US-Durchschnitt.
Das Projekt gilt als Vorzeigemodell für berufliche Resozialisierung und Reintegration nach der Haft. Es zeigt, wie Ausbildung für Ex-Häftlinge nicht nur neue Chancen schafft, sondern auch zur Reduzierung von Rückfällen und zur Stärkung sozialer Teilhabe beiträgt.
Für Absolventinnen wie Kisha Norman ist das Programm lebensverändernd. „Früher habe ich gekocht – heute mache ich Kunst“, sagt sie. Mit Abschluss und Job beginnt für sie ein neues Leben – ein Beispiel dafür, wie Resozialisierung gelingen kann.