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Politik

USA erwägen härteren Kurs in Syrien

29. September 2016

Nach der Bombardierung in Aleppo ist der Druck auf US-Präsident Obama wieder gestiegen, militärisch härter im Syrien-Konflikt einzugreifen. Mit nur noch wenigen Monaten im Amt bleibt ihm nicht viel Zeit zum Überlegen.

Syrien Aleppo Trümmer nach einem Luftangriff
Bild: Reuters/A.Ismail

In Regierungskreisen in Washington heißt es, der Präsident wäge Möglichkeiten ab für eine härtere Reaktion auf die von Russland unterstützte Offensive der syrischen Armee in Aleppo. Angeblich wird dabei auch eine militärische Option in Betracht gezogen, die syrischen Rebellen in der Region besser auszurüsten, wie so genannte Insider der Nachrichtenagentur Reuters mitteilten.

Die weiteren Möglichkeiten sind allerdings begrenzt, weil US-Präsident Barack Obama einen Militärschlag gegen die syrische Armee und einen größeren Einsatz von US-Truppen wiederholt abgelehnt hat. Ein US-Luftangriff auf einen syrischen Luftwaffenstützpunkt sei unwahrscheinlich, hieß es, weil es dabei zu russischen Opfern kommen könnte, was die Lage weiter verschärfen würde. Deshalb sei es unklar, ob Obama überhaupt mehr Alternativen habe, als lediglich den Ton zu verschärfen, hieß es in Washington.

Obama vor Soldaten: "eine andere Lösung für Syrien als mehr Militär kann ich mir nicht vorstellen"Bild: picture-alliance/dpa/C.Kaster

Bei einem Treffen mit Soldaten auf der Militärbasis Fort Lee im Bundesstaat Virginia rechtfertigte Obama seinen bisherigen Kurs. Er deutete jedoch an, dass die Entsendung von Bodentruppen nicht außer Acht gelassen werden sollte: Selbst nach eingehenden Beratungen sowohl mit Gegnern als auch Befürwortern könne er sich keinen anderen Lösungsweg zur Beilegung des Kriegs in Syrien vorstellen.

Moskau mit Abbruch der Beziehungen gedroht

Nach dem Bombardement von Aleppo, bei dem zuletzt zwei Krankenhäuser unter Beschuss kamen, hatten die USA Russland mit dem Abbruch der diplomatischen Zusammenarbeit im Syrien-Konflikt gedroht. In einem Telefongespräch mit seinem russischen Kollegen Sergej Lawrow warf US-Außenminister John Kerry  Moskau und der verbündeten syrischen Regierung von Präsident Baschar al-Assad vor, mit Angriffen auf Krankenhäuser und die Wasserversorgung sowie auf zivile Einrichtungen die Lage in der Großstadt dramatisch verschärft zu haben. Dazu erklärte das Moskauer Verteidigungsministerium, man wolle die Zusammenarbeit trotz tiefer Differenzen fortsetzen. 

uh/rb (rtr, afp)

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