1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

USA: Moskau an Konvoi-Attacke schuld

21. September 2016

Es ist ein finsterer Verdacht: Der Konvoi, der eingeschlossenen Syrern dringend benötigte Hilfe bringen sollte, wurde absichtlich beschossen. Die USA glauben zu wissen, wo der Urheber sitzt - dank verräterischer Daten.

Einer der Lastwagen, die Hilfsgüter zu notleidenden Menschen bringen sollten (Foto: picture alliance/newscom/O. H. Kadour)
Einer der Lastwagen, die Hilfsgüter zu notleidenden Menschen bringen solltenBild: picture alliance/newscom/O. H. Kadour

Die USA haben Russland trotz eines Dementis aus Moskau die eindeutige Verantwortung für den tödlichen Angriff auf einen Hilfskonvoi in Syrien zugewiesen. Für eine derartige Attacke kämen nur zwei Urheber in Frage - die russische oder die syrische Luftwaffe, sagte der Berater des Weißen Hauses, Ben Rhodes, in New York. "In jedem Fall machen wir die russische Regierung für Luftangriffe in dieser Region verantwortlich", so Rhodes.

Der Präsidentenberater sprach von einem "skandalösen Akt". Es handele sich um eine "enorme menschliche Tragödie". Ein US-Vertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte, ergänzte, zum Zeitpunkt des Beschusses hätten sich zwei russische SU-24-Bomber im Luftraum über der Region befunden.

Hilfsgüter kommen nicht ans Ziel

Russland und Syrien hatten zuvor jede Verantwortung für den Angriff zurückgewiesen. Der Attacke auf den Konvoi, der vor allem Hilfsgüter transportierte, waren am Montag nahe Aleppo zahlreiche Zivilisten zum Opfer gefallen. 18 der 31 Lastwagen wurden zerstört. Die Vereinten Nationen stellten daraufhin ihre Hilfslieferungen vorerst ein.

Von einigen der 18 getroffenen LKW blieben nur TrümmerBild: picture alliance/newscom/O. H. Kadour

UN-Generalsekretär Ban Ki Moon bezeichnete den Angriff als "widerlich". Bei der UN-Generaldebatte in New York erklärte Ban: "Die Helfer, die dort lebensrettende Güter lieferten, waren Helden. Diejenigen, die sie bombardierten, waren Feiglinge."

Wiederaufgeflammte Kämpfe

Die syrische Armee hatte am Montag die ohnehin brüchige Waffenruhe nach einer Woche für beendet erklärt. Kurz darauf flogen Kampfjets in der Provinz Aleppo und in der gleichnamigen Stadt Dutzende Angriffe auf Rebellengebiete, wie die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte berichtete.

Die Außenminister von mehr als 20 Staaten, darunter auch die USA und Russland, vereinbarten in New York, ihren Einsatz für eine Fortsetzung des Waffenstillstands noch einmal zu intensivieren. Am Freitag soll in einem weiteren Treffen Bilanz gezogen werden. Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier erklärte, bei der Unterredung der sogenannten Syrien-Unterstützergruppe sei allen klar gewesen, dass man sich in dem seit über fünf Jahren andauernden Konflikt an einer "Wegscheide" befinde.

jj/haz (dpa, afp, rtr)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen