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Ukrainischen Luftraum verletzt

26. April 2014

Nachdem seit Wochen russische Truppen an der Grenze zur Ukraine zusammengezogen sind, drangen nun Kampfjets in den ukrainischen Luftraum ein. Eine weitere Machtdemonstration Putins oder mehr?

Putin vor einem russischen Kampfjet (Archivbild: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Russische Militärflugzeuge sind nach Angaben des amerikanischen Verteidigungsministeriums mehrfach in den ukrainischen Luftraum eingedrungen. Pentagon-Sprecher Steven Warren rief Moskau auf, "sofortige Schritte zu einer Deeskalation der Situation" zu unternehmen.

Diplomatische Lösung erschwert

Verteidigungsminister Chuck Hagel habe versucht, mit seinem russischen Kollegen Sergej Schoigu telefonisch in Kontakt zu treten, um mit ihm über die Ukraine-Krise zu sprechen. Bislang habe Moskau aber nicht reagiert. Hagel hatte die seit Wochen registrierten russischen Militärbewegungen an der Grenze zur Ukraine als gefährliche Provokation kritisiert. Mit diesem Verhalten erschwere die russische Regierung eine friedliche, diplomatische Lösung.

NATO-Satellitenbilder belegen die Truppenaktivitäten Moskaus an der Grenze zur UkraineBild: DigitalGlobe/SHAPE/dpa

Sollte das ukrainische Radar getestet werden?

Die NATO geht davon aus, dass Russland an der Grenze zur Ukraine etwa 40.000 Soldaten zusammengezogen hat. Unklar ist, wo und zu welchem Zeitpunkt die russischen Kampfjets in den ukrainischen Luftraum eindrangen. Auch über die Absichten herrscht Rätselraten. Wollte Präsident Wladimir Putin lediglich militärische Macht demonstrieren oder sollten mit der Aktion die ukrainischen Radaranlagen getestet werden, oder sogar beides?

Einsatz gegen pro-russische Aktivisten

Der amtierende ukrainische Regierungschef Arseni Jazenjuk warf Russland am Freitag vor, den Dritten Weltkrieg anzetteln zu wollen. Die ukrainischen Streitkräfte waren am Donnerstag in der östlichen Stadt Slowjansk massiv gegen prorussische Kräfte vorgegangen. Bei dem Einsatz gab es nach Angaben aus Kiew mehrere Tote in den Reihen der prorussischen Kämpfer. Als Reaktion hatte Putin neue Militärmanöver an der Grenze zur Ukraine angeordnet.

USA verstärken Truppenpräsenz

Inzwischen haben die USA ihre Truppenpräsenz in Osteuropa verstärkt. Am Samstag trafen rund 150 US-Soldaten einer Luftbrigade in Litauen ein - als "Abschreckungsmaßnahme", wie die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite sagte. Die Truppen sollen im Laufe des Jahres an mehreren Militärübungen teilnehmen.

Erst vor einigen Tagen hatten die USA angekündigt, insgesamt 600 Soldaten für bilaterale Übungen mit den NATO-Partnern nach Polen und ins Baltikum zu entsenden. In Polen und Lettland sind bereits US-Soldaten eingetroffen. Am Montag sollen 150 weitere Streitkräfte nach Estland geschickt werden.

Seit der Krise in der Ukraine wächst die Angst vor einer russischen Bedrohung auch den baltischen Ländern. Das amerikanische Verteidigungsministerium hatte erklärt, die Entsendungen der US-Soldaten seien ein "sehr greifbares" Bekenntnis der USA zu den Sicherheitsverpflichtungen in Europa.

uh, chr / wl (afp,rtr)

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