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Politik

Trump will Soldaten an die Grenze schicken

25. Oktober 2018

Als Reaktion auf die Massenflucht aus Ländern Mittelamerikas wollen die USA hunderte Soldaten an die Grenze zu Mexiko entsenden. Sie sollen dort logistische Aufgaben übernehmen, wie es heißt.

USA, Texas, Brownsville: Agenten der U.S. Border Patrol Tactical Unit bewachen die Grenze zu Mexiko
Spezialagenten des US-Grenzschutzes sind bereits an der Grenze zu Mexiko im EinsatzBild: Reuters/A. Latif

Ein Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums sagte, das Heimatschutzministerium habe eine entsprechende Anfrage gestellt. Diese werde zur Zeit vom Pentagon geprüft. Zwischen 800 und 1000 Soldaten sollen demnach an die Grenze zu Mexiko beordert werden.

Dort sollen sie nach Angaben des Pentagon-Mitarbeiters jedoch lediglich logistische Aufgaben zur Unterstützung der Grenzschutzbeamten übernehmen. Sie sollten etwa Zelte, Fahrzeuge und andere Ausrüstung bereitstellen.

Zu Fuß oder per Anhalter ziehen Tausende durch Mexiko in Richtung USABild: picture alliance/M. Juarez Lugo

Die Streitkräfte sind selbst nicht zur Kontrolle und Festnahme von illegal über die Grenze kommenden Migranten berechtigt - es sei denn es liegt eine Sondergenehmigung durch den Kongress vor, was nicht der Fall ist. Gleichwohl ist die Information über einen Militäreinsatz als politisches Signal aus Washington zu betrachten.

Tausende Flüchtlinge marschieren derzeit durch Mexiko in Richtung USA. Laut UN sind es rund 7000 Menschen, von denen die meisten aus Honduras stammen. Die mexikanischen Behörden gaben ihre Zahl dagegen am Mittwoch mit 3630 deutlich niedriger an.

Pause am Straßenrand - viele der Migranten sind erschöpft...Bild: picture alliance/M. Juarez Lugo

US-Präsident Donald Trump hatte die Migranten-Karawane als nationalen Notstand bezeichnet und die Menschen, darunter viele  Familien mit kleinen Kindern, zur Umkehr aufgefordert. Wiederholt erklärte er, dass er die Migranten nicht ins Land lassen werde. Notfalls sollten die Streitkräfte sie an der Grenze stoppen.

... mexikanische Ärzte leisten erste HilfeBild: Reuters/A. Latif

Der Marsch hatte sich vor anderthalb Wochen nach einem Aufruf in den Onlinenetzwerken in Bewegung gesetzt. Die Menschen fliehen vor der schlechten wirtschaftlichen Lage und der Gewalt durch Jugendbanden in ihren Heimatländern.

Einheimische versorgen die Vorbeiziehenden mit Wasser und NahrungsmittelnBild: picture-alliance/dpa/I. Monroy

Vom Süden Mexiko bis zur US-Grenze sind es je nach Route zwischen 2000 und 4000 Kilometer. Auf ihrer Reise durch Mexiko wurden die Migranten auch immer wieder Opfer krimineller Banden. Zuletzt zeigten sich aber auch viele Mexikaner solidarisch mit den Mittelamerikanern und versorgten sie auf ihrem Weg mit Wasser, Lebensmitteln und Decken.

uh/ml (dpa, afp, rtr)

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