USA unbeeindruckt von koreanischer Annäherung
11. Februar 2018Der US-amerikanische Vizepräsident Mike Pence sieht keinen Grund, den Kurs gegenüber Nordkorea zu ändern. Die USA, Südkorea und Japan seien sich einig, dass Pjöngjang weiterhin isoliert werden müsse, bis das Land sein Raketen- und Atomprogramm aufgebe, sagte Pence bei seinem Rückflug von Südkorea in die USA. Im südkoreanischen Pyeongchang hatte er am Samstag an der Eröffnung der Olympischen Winterspiele teilgenommen.
Am Rande der Spiele war es am Samstag zu einem neuen Entspannungssignal im Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm gekommen. Der nordkoreanische Herrscher Kim Jong Un lud Südkoreas Präsident Moon Jae überraschend zu einem Staatsbesuch nach Pjöngjang ein. Moon deutete dem Präsidialamt in Seoul zufolge die Bereitschaft an, die Einladung zu einem ersten Gipfeltreffen der beiden verfeindeten koreanischen Staaten seit mehr als zehn Jahren anzunehmen. Moon habe Nordkorea auch zu einem Dialog mit den USA aufgefordert.
Nordkorea bezeichnete die Gespräche der Delegation während der Olympischen Winterspiele im Süden als "offen und ehrlich". Die jüngere Schwester von Staatschef Kim Jong Un, Kim Yo Jong, habe Südkoreas Präsident Moon Jae In einen Brief ihres Bruders überreicht, in dem dieser seine Absichten dargelegt habe, berichtete die staatliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA, ohne aber konkret zu werden. Die Einladung Kims an Moon wurde nicht erwähnt. Der südkoreanische Präsident wird mit den Worten zitiert, wie von Kim in seiner Neujahrsansprache angedeutet, sei es Aufgabe der betroffenen Parteien, die innerkoreanischen Beziehungen zu verbessern.
In den vergangenen Monaten hatte sich der Konflikt um das nordkoreanische Atomprogramm verschärft. Die Führung in Pjöngjang verstieß mit Raketen- und Atomtests wiederholt gegen Resolutionen des UN-Sicherheitsrats. Die Olympischen Winterspiele in Pyeongchang sorgten zuletzt aber für Tauwetter zwischen Nord- und Südkorea.
stu/mak (afp, rtr)