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Usbekistan halbiert Erdgaslieferungen nach Tadschikistan

26. März 2004

– Erdgasversorgung der Einwohner Duschanbes eingestellt

Bonn, 26.3.2004, DW-RADIO/Russisch

Usbekistan hat die Lieferungen von Erdgas nach Tadschikistan praktisch um die Hälfte reduziert. Worauf dieser Schritt zurückzuführen ist, berichtet unsere Korrespondentin Nigora Buchari-sade:

Bereits seit zwei Tagen erhält Tadschikistan anstatt 95 nur noch 50 Kubikmeter Erdgas pro Stunde, weswegen die Erdgasversorgung der Einwohner Duschanbes eingestellt wurde. Damit die Erdgaslieferungen in vollem Umfang wieder aufgenommen werden können, muss die staatliche Gesellschaft Tadschikgas die Schulden gegenüber der usbekischen Gesellschaft Ustransgas bezahlen und eine Vorauszahlung für künftige Leistungen tätigen. Der Leiter der für Erdgaswirtschaft zuständigen Abteilung bei Tadschikgas, Schawkat Schoimow, sagte der Deutschen Welle, im Winter habe der Verbrauch von Erdgas die zulässige Menge deutlich überschritten. Allein in drei Monaten wurden von den 411 Millionen Kubikmetern Erdgas, die gemäß einem Regierungsabkommen für das Jahr 2004 vorgesehen sind, bereits etwa 200 Millionen Kubikmeter Erdgas verbraucht. Einen Teil des gelieferten Erdgases verrechnete Tadschikistan mit dem Transit usbekischer Züge über tadschikisches Territorium. Gemäß einer Vereinbarung mit den Kollegen aus dem Nachbarland hätte die tadschikischen Erdgasgesellschaft bis zum 25. März eine Vorauszahlung für das Erdgas tätigen müssen, das im April geliefert werden soll. Gezahlt werden muss aber vollständig und ausschließlich in harter Währung. Tadschikistan ist es jedoch nicht gelungen, die Frist einzuhalten und das notwendig Geld aufzubringen. Schawkat Schoimow zufolge ist dies auf die gewaltigen Schulden der Einwohner des Landes für verbrauchten Brennstoff zurückzuführen. Bis jetzt sind von der Bevölkerung nur 30 Prozent des seit Anfang des Jahres verbrauchten Erdgases bezahlt worden. In dieser Situation war Tadschikgas gezwungen, die Versorgung der Wohnhäuser einzustellen. Die Erdgasgesellschaft warnte: Auch wenn der Umfang der Erdgaslieferungen in das Land wieder erhöht wird, werden diejenigen, die böswillig nicht zahlen wollen, kein Erdgas erhalten. Ab heute werden nur noch die Häuser mit Erdgas versorgt, deren Bewohner rechtzeitig die Dienstleistungen von Tadschikgas bezahlen. (MO)