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Vance im Vatikan: Vom Leiden Christi und der Migranten

19. April 2025

Der US-Vizepräsident nahm an der Karfreitagsliturgie teil und sprach mit der Nummer zwei im Vatikan über Trumps Politik. Ein Treffen mit Franziskus ist noch fraglich. Es mag JD Vance entgegenkommen - und auch dem Papst.

Vatikan 2025 | US-Vizepräsident JD Vance betet in Karfreitagsmesse im Petersdom
In der ersten Reihe: US-Vizepräsident JD Vance und seine Frau Usha bei der Karfreitagsliturgie im PetersdomBild: Kenny Holston/AFP/Getty Images

US-Vizepräsident JD Vance ist im Vatikan empfangen worden. Er traf sich mit Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin, der Nummer zwei nach dem Papst, und Kardinal Paul Gallagher, dem Sekretär für Beziehungen zu Staaten und internationalen Organisationen. Themen seien die internationale Lage, Kriege, politische Spannungen und schwierige humanitäre Situationen gewesen, teilte das vatikanische Presseamt mit. Das Treffen sei "herzlich" gewesen.

Der stellvertretende US-Präsident wird von Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin begrüßt. Im Hintergrund der vatikanische "Außenminister", Kardinal Paul Gallagher Bild: Francesco Sforza/Vatican Media/REUTERS

Neben der Bekräftigung einer "gemeinsamen Verpflichtung zum Schutz des Rechts auf Religions- und Gewissensfreiheit" sei die Hoffnung auf eine "friedliche Zusammenarbeit zwischen dem Staat und der katholischen Kirche in den Vereinigten Staaten" geäußert worden. Ein besonderes Augenmerk des Gesprächs habe auf den Themen Migranten, Flüchtlinge und Gefangene gelegen, hieß es weiter.

Vor der Begegnung mit Parolin und Gallagher war spekuliert worden, dass Papst Franziskus zu dem Termin hinzukommen könnte. In der Mitteilung des Vatikans war davon jedoch keine Rede. 

Große Differenzen zwischen Franziskus und Weißem Haus   

Beim Thema Migration hat Vance tiefe Differenzen mit dem 88 Jahre alten Papst. Im Wahlkampf 2024 verbreitete er die Lüge, dass Migranten Haustiere essen würden. Abschiebungen müssten mit einer Million Migranten beginnen. Franziskus hatte im Februar die Pläne von US-Präsident Donald Trump zur Massenabschiebung von Migranten in einem Brief an die Bischöfe in den Vereinigten Staaten scharf kritisiert. Damit zog das römisch-katholische Kirchenoberhaupt den Zorn des Weißen Hauses auf sich. Die Trump-Administration forderte den Papst auf, sich "an die Religion zu halten".

JD Vance und Giorgia Meloni vor dem Palazzo Chigi, dem Amtssitz der italienischen MinisterpräsidentinBild: Riccardo Antimiani/IMAGO

Vance war bereits am Karfreitag nach Rom gereist. Unter anderem sprach er mit Italiens Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, die erst kurz zuvor von ihrem Staatsbesuch in Washington zurückgekehrt war. Vance nahm gemeinsam mit seiner Ehefrau Usha und ihren drei Kindern an der Karfreitagsliturgie im Petersdom teil. Ob er am Sonntag auch an den Osterfeierlichkeiten auf dem Petersplatz teilnehmen wird, ist noch unklar. Ebenso fraglich ist eine Zusammenkunft mit Papst Franziskus.

Der 40 Jahre alte Vance war 2019 zum Katholizismus konvertiert. Auf der Suche nach Sinn habe er "Gottes Berührung" gespürt, schrieb er im katholischen Magazin "The Lamp".

sti/haz (afp, dpa, epd, kna)