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Gesellschaft

Vater der niederländischen Königin gestorben

9. August 2017

Jorge Zorreguieta war wegen seiner Rolle in der argentinischen Militärdiktatur umstritten. Jetzt starb er 89-jährig in Buenos Aires. Seine Tochter Máxima war an seiner Seite.

Jorge Zorreguieta ist gestorben
Bild: Picture-alliance/dpa/P. van Katwijk

Jorge Zorreguieta sei an Lymphdrüsenkrebs gestorben, berichtete die Zeitung "Clarín" unter Berufung auf ein Schreiben der behandelnden Ärzte. Die in Argentinien geborene Königin Máxima war wenige Stunden zuvor in der Hauptstadt des südamerikanischen Landes gelandet, um ihren Vater in dessen letzten Stunden zu begleiten. Das Königshaus erklärte, dass Jorge Zorreguieta im engsten Kreis beigesetzt werde. Máxima, ihr Ehemann König Willem-Alexander und ihre drei Töchter würden anwesend sein.

Aktiv am Staatsstreich beteiligt

Máximas Vater war wegen seiner Rolle während der Militärdiktatur unter Führung von Jorge Rafael Videla umstritten. Zorreguieta war von 1976 bis 1979 Unterstaatssekretär und von 1979 bis 1981 Staatssekretär für Landwirtschaft in der Regierung der Militärdiktatur (1976-1983). Vorher war er hoher Funktionär in der Großgrundbesitzer-Vereinigung SRA, die intensiv an der Planung des Staatsstreichs mitgewirkt hatte.

Jorge Zorreguieta wurde wegen seiner Beteiligung an der Diktatur nicht eingeladen zu Máximas Hochzeit 2002 mit Willem-Alexander, dem damaligen Kronprinzen. Auch bei den Krönungsfeierlichkeiten 2013 war Máximas Vater nicht dabei. Das Königshaus hatte eigens den Historiker Michiel Baud mit Nachforschungen beauftragt und war zu dem Ergebnis gekommen, dass Zorreguieta Kenntnis gehabt haben musste von den Tausenden während der Militärdiktatur verschwundenen Menschen.

Private Kontakte

Zur Taufe seiner Enkelin Catharina-Amalia durfte Zorreguieta nach Den Haag kommenBild: Reuters/Pool/L. Van Lieshout

Zu privaten Feiern der Königsfamilie durfte Zorreguieta in die Niederlande reisen. Zuletzt nahm er 2011 an den Feiern zum 40. Geburtstag seiner Tochter teil. Die niederländische Königsfamilie reiste auch öfter im Urlaub nach Argentinien.

fab/ust (dpa, rtre)