Knapp drei Jahrzehnte nach seinem Tod wurde der surrealistische Maler Salvador Dalí aus seiner Ruhestätte geholt. Der Grund: Pilar Abel Martínez war überzeugt, Dalí sei ihr Vater. Doch das Testergebnis war nun negativ.
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Der DNA-Test, dem der surrealistische Maler Salvador Dalí unterzogen wurde, und für den er im Juli exhumiert worden war, fiel negativ aus. Damit steht fest, dass er nicht der Vater der Tarotkartenlegerin Pilar Abel Martínez ist.
Diese hatte behauptet, die uneheliche Tochter des Malers zu sein. Mitte der 50er Jahre, so Martínez, habe ihre Mutter als Angestellte im Haus einer Familie gearbeitet, bei der der damals noch ledige Dalí zeitweilig gewohnt habe. Die beiden hätten eine heimliche Liebesbeziehung gehabt.
Pilar Abel Martínez wurde 1956 in Figueras, der Heimatstadt Dalís, geboren. Mehr als zwei Jahre hatte sie vor Gericht versucht, einen Vaterschaftstest zu erwirken. Wäre der Test positiv ausgefallen, hätte die 61-Jährige Anspruch auf eine hohe Gewinnbeteiligung aus dem Verkauf der Dalí-Werke gehabt.
Surreal
Salvador Dalí war 48 Jahre lang mit seiner Frau und Muse Gala verheiratet, das Paar hatte keine Kinder. Der exzentrische Dalí hat zeitlebens behauptet, dass er Geschlechtsverkehr verabscheue und Angst vor weiblichen Geschlechtsorganen habe.
Dalí gehört zu den bedeutendsten Malern und Bildhauern des 20. Jahrhunderts und war ein Meister des Surrealismus. Weltberühmt sind seine Bilder von Uhren, die wie Spiegeleier zerfließen, verzerrten Wesen auf riesigen Krücken oder brennenden Giraffen. Berühmt ist auch seine Zusammenarbeit mit dem Filmemacher Luis Buñuel, aus der die surrealistischen Filme "Der andalusische Hund" und "Das Goldene Zeitalter" hervorgingen. Dalí starb 1989 in Figueres.
sw/ bb/ uh (dpa, afp, bbc)
Vaterschaftstests posthum: von Salvador Dalí bis James Brown
Auch wenn die Geschichte wie das I-Tüpfelchen zum exzentrischen Leben des surrealistischen Malers zu passen scheint: Salvador Dalí ist nicht die erste Berühmtheit, bei der posthum ein Vaterschaftstest durchgeführt wurde.
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Salvador Dalí
20 Jahre nach seinem Tod wurde der Körper des Malers jetzt exhumiert, um herauszufinden, ob er wirklich Pilar Abel Martínez' Vater ist. Ihre Mutter habe eine heimliche Affäre mit ihm gehabt, so die Spanierin. Salvador Dalís langjährige Ehe mit Gala (links) war kinderlos geblieben. Mit einem endgültigen Ergebnis der DNA-Tests wird erst in einem Monat gerechnet.
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James Brown
Der "Godfather of Soul", der 2006 das Zeitliche segnete, hinterließ vermutlich 13 Kinder, von denen er allerdings nur neun anerkannte. 2015 wurde Tomi Rae Hynis Ehe mit James Brown für rechtens erklärt. Sie war 2001 zuvor annulliert worden, weil sie angeblich noch verheiratet war. Ein Test bewies, dass Brown der Vater ihres Sohnes ist. Seitdem wurden noch zwei weitere Kinder als Erben anerkannt.
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Yves Montand
Der italienisch-französische Schauspieler und Sänger, hier an der Seite von Marilyn Monroe, starb 1991. Zu Lebzeiten weigerte er sich vehement, einen von der Schauspielerin Anne Drossart geforderten Vaterschaftstest durchzuführen. Montand sei der Vater ihrer Tochter Aurore, behauptete sie. 1998 wurde posthum dann doch eine DNA-Probe genommen, die bewies: Yves Montand war nicht der Vater.
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Juan Manuel Fangio
Argentiniens Formel Eins-Legende galt offiziell als kinderlos, als er 1995 starb. Zwanzig Jahre nach seinem Tod wurde seine Leiche 2015 exhumiert und es stellte sich heraus, dass er gleich zwei Nachkommen hinterlassen hatte. Oscar Cacho Espinosa war schon 2000 ohne Test als Sohn des Rennfahrers anerkannt worden, das bestätigte sich – ebenso wie im Fall Ruben Vazquez, auch ein Sohn Fangios.
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Juan Perón
Die sterblichen Überreste des argentinischen Ex-Präsidenten, der 1974 starb, wurden 2006 ausgegraben, um eine Vaterschaftsklage von der damals 72-jährigen Martha Holgado zu überprüfen. Sie behauptete, seine Tochter aus einer heimlichen Liebschaft des charismatischen Politikers zu sein. Wie sich herausstellte, stimmte das nicht.
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Bobby Fischer
Nachdem der Schachgroßmeister 2008 starb, meldete sich eine Philippinin, die eine Affäre mit Bobby Fischer hatte. Aus dieser Beziehung sei ihre Tochter Jinky Young hervorgegangen. Daraufhin wurde die Leiche 2010 exhumiert. Auch in diesem Fall bewies der Vaterschaftstest eindeutig, dass die DNA nicht übereinstimmte.