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Vatikan ruft Nuntius zurück

5. September 2013

Papst Franziskus hat seinen Gesandten in der Dominikanischen Republik des Amtes enthoben. Josef Wesolowksi wird des sexuellen Missbrauchs an Kindern verdächtigt. Es ist der zweite Missbrauchsfall in der örtlichen Kirche.

Portrait Wesolowskis in Bischofsgewand (Foto: reuters)
Bild: Reuters

Der polnische Erzbischof Josef Wesolowski verlor seinen Posten bereits am 21. August, sagte Vatikansprecher Federico Lombardi. Untersuchungen gegen ihn seien eingeleitet worden. Lombardi sprach von einem schwerwiegenden Vorgang. Der 65-jährige Wesolowski soll gegen Bezahlung Sex mit Jungen gehabt haben. Er war seit mehr als fünf Jahren der ständige Vertreter der Heiligen Stuhls in Santo Domingo.

Wesolowski wurde 1972 vom damaligen Erzbischof von Krakau und späteren Papst Johannes Paul II., Karol Wojtyla, zum Priester geweiht. Seinen ersten Posten als Vatikan-Botschafter trat der Pole in Bolivien an. Nach mehreren Stationen in Zentralasien wurde er im Januar 2008 von Papst Benedikt XVI. in die Dominikanische Republik entsandt.

Wesolowski muss mit Ermittlungen rechnen

Der dominikanische Generalstaatsanwalt kündigte Ermittlungen gegen Wesolowski an. Allerdings genießen Gesandte des Vatikans diplomatische Immunität. Wesolowski ist der zweite polnische Priester in der Dominikanischen Republik, dem in diesem Jahr Kindesmissbrauch vorgeworfen wird. Der Priester Wojciech Gil, ein Freund Wesolowskis, wurde im Mai in einer Pfarrei in Juncalito von seinem Amt suspendiert. Er soll Messdiener belästigt haben.

Papst Franziskus hatte kurz nach dem Beginn seines Pontifikats im März angekündigt, härter gegen Kindesmissbrauch in der Katholischen Kirche vorzugehen. Opfer von sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche haben Papst Franziskus bereits wiederholt zu Reformen aufgefordert.

de/uh (afp/reuters/kna/ape)

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