Venedig ist Schauplatz für Architektur-Biennale 2018
25. Mai 2018
Die 16. Architektur-Biennale findet vom 26. Mai bis 25. November 2018 unter dem Motto "Freespace" in Venedig statt. Die "Biennale di Venezia" gilt als eine der wichtigsten Kunstschauen der Welt.
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Das Gelände der Biennale befindet sich in Venedigs Giardini im Sestiere Castello (Vaporetto Giardini/Biennale). 28 Länder präsentieren sich in ihren eigenen nationalen Pavillons. Mehr Platz gibt das Gelände nicht her. Deshalb nutzen rund 40 andere Staaten, die auf diesem Areal keinen eigenen Pavillon erbaut haben die Möglichkeit, ihre Ausstellung in angemieteten, weit über das Stadtgebiet verstreut liegenden Räumlichkeiten zu präsentieren. Das hat den Vorteil, dass man als Besucher Paläste und andere Sehenswürdigkeiten zu sehen bekommt, die für normale Besucher der Stadt Venedig niemals offen stehen würden.
Zehn Gründe für Venedig
Die Altstadt zählt seit 1987 zum UNESCO-Welterbe. Erbaut auf 118 Inseln in einer Lagune zählt die Stadt mit ihren Kanälen, Brücken und Palästen zu den weltweit meistbesuchten Reisezielen.
Bild: picture-alliance/robertharding/N. Clark
La Serenissima
Die Durchlauchtigste, also die adligste unter den Städten wird Venedig auch genannt. Häufig aber einfach nur Lagunenstadt. Hier gibt es weder Straßen noch Autos. Wassertaxis und Gondeln transportieren Einwohner und Reisende. Die Hauptverkehrsader - der Canale Grande - führt über drei Kilometer quer durch die Stadt.
Bild: picture-alliance/robertharding/N. Clark
Unterwegs mit der Gondel
Venedig sehen - und Gondel fahren. Die Fahrt mit einem der traditionellen Boote gehört für die meisten Reisenden dazu. Besonders stimmungsvoll wird’s, wenn der Gondoliere auch noch singt. Im 16. Jahrhundert gab es über 10.000 Gondeln in der Stadt. Die flachen und schmalen Boote eignen sich gut für die engen und vielbefahrenen Kanäle.
In Venedigs Architektur treffen unterschiedlichste Epochen und Kulturen aufeinander. Von der eigenwilligen Gotik des Dogenpalast (rechts im Bild) über die Renaissance bis zum Barock. Als mittelalterliche Handelsgroßmacht hat auch die byzantinische Kultur etwa mit dem Osmanischen Palast, dem Fontego dei Turchi, sichtbare Spuren hinterlassen.
Bild: picture-alliance/blickwinkel/T. Hennecke
Tempel des Belcanto
Dreimal abgebrannt und dreimal wiederaufgebaut, hat das Opernhaus in Venedig eine wechselvolle Geschichte. Im La Fenice (italienisch für Phönix) wurden allein fünf Verdi-Opern uraufgeführt, auch Rossini und Donizetti wurden hier gefeiert. Es gehört neben der Mailänder Scala und dem Teatro San Carlo in Neapel zu den berühmtesten Opernhäusern Italiens.
Bild: picture-alliance/dpa/R. Braum
Stadt der Masken
Sehen und gesehen werden lautet das Credo der phantasievoll Kostümierten, die Anfang des Jahres zehn Tage lang durch die Gassen der Stadt stolzieren. In den 1980er Jahren wiederbelebt, ist der Karneval ein Highlight für Touristen. Auf dem Markusplatz wird jedes Jahr das schönste Kostüm gekürt.
Bild: picture-alliance/dpa/A. Merola
Kulinarische Spezialitäten
Die venezianische Küche ist berühmt für Gerichte mit Fisch und Meeresfrüchten. Sarde in saor etwa sind eingelegte Sardinen mit Zwiebeln, Rosinen und Pinienkernen und stehen in Venedig fast überall auf der Karte. In der Lagune von Venedig wird ein Großteil aller in Italien produzierten Muscheln angebaut.
Bild: Imago/imagebroker
Burano
Mit dem Wassertaxi kommt man auch zur Insel Burano, die ein Kontrastprogramm zu Venedigs morbidem Charme bietet. Kleine, einfache Häuser in Regenbogenfarben reihen sich dicht aneinander. Angeblich dienten die Farben den Fischern zur Orientierung, damit sie nach durchzechter Nacht wieder nach Hause fanden.
Bild: A. Pavlova
Lido
Der Lido di Venezia ist eine schmale Insel zwischen der venezianischen Lagune und der Adria. Ein berühmtes Seebad seit dem 19. Jahrhundert, ist der Lido in Thomas Manns Roman "Tod in Venedig" auch ein Schauplatz der Weltliteratur. Außerdem finden hier die Internationalen Filmfestspiele von Venedig statt - das älteste Filmfestival der Welt.
Bild: Imago/Imagebroker/A. Friedel
Souvenir aus Glas
Venedig gilt auch als Ursprung der mitteleuropäischen Glasherstellung. Eine Kunst, die vor allem auf der benachbarten Insel Murano gepflegt wird. Hierhin wurden die Glasöfen aus Brandschutzgründen und wegen der Geheimhaltung verlagert. Glasbläsern war es im Mittelalter verboten, ihre Geheimnisse zur Glasherstellung weiterzugeben. Auch heutzutage gilt das Muranoglas als begehrtes Sammlerobjekt.
Bild: picture-alliance/Photoshot
Venedig im Winter
Jedes Jahr kommen 30 Millionen Besucher nach Venedig und manche steigen nur für ein paar Stunden von ihrem Kreuzfahrtschiff. Große Passagierschiffe müssen nach dem Willen der italienischen Regierung künftig einen Bogen um die bei Touristen beliebte Altstadt von Venedig machen. Am besten kommt man in der Nebensaison, im Winter, bevor mit dem Karneval der Trubel wieder von vorne beginnt.
Bild: picture-alliance/ROPI/Rossi/Eidon
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Die Biennale di Venezia wird als Kunstschau seit 1895 ausgerichtet. In den Folgejahren kamen nach und nach die Nationalpavillons hinzu. Der Deutsche Pavillon wurde 1909 ursprünglich als bayerischer Pavillon errichtet. Während der NS-Zeit wurde das Gebäude umgestaltet und für nationalsozialistische Propaganda genutzt. Die Nazi-Vergangenheit war häufig Thema bei der Wahrnehmung und Gestaltung des deutschen Beitrags. Anfang der 1980er-Jahre wurde die Biennale um die jährlich mit der Kunstschau wechselnde Architekturausrichtung erweitert.
Der deutsche Beitrag zur diesjährigen Architektur-Biennale in Venedig wird sich unter dem Motto "Unbuilding Walls" mit den baulichen Folgen der deutschen Teilung im ehemaligen Grenzgebiet befassen. Beispiele sind der einstige Grenzkontrollpunkt Checkpoint Charlie in Berlin, der Europa-Radweg entlang des "Eisernen Vorhangs" und das zugewucherte Dorf Jahrsau nordöstlich von Salzwedel. Kuratoren der Ausstellung sind die frühere Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Marianne Birthler, und das Berliner Büro Graft mit den Architekten Lars Krückeberg, Wolfram Putz und Thomas Willemeit.