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Venezuela und Kolumbien beenden ihre Eiszeit

29. August 2022

Drei Jahre lang haben sich die südamerikanischen Nachbarstaaten die kalte Schulter gezeigt. Nun sollen die Beziehungen repariert werden. Der Austausch von Botschaftern ist ein wichtiger Schritt.

Der designierte kolumbianische Außenminister Álvaro Leyca steht nach einem Treffen mit dem venezolanischen Außenminister Carlos Faria (links) am Rednerpult
Die erste Annäherung erfolgte Ende Juli, kurz nach der Wahl in Kolumbien: Der mittlerweile vereidigte kolumbianische Außenminister Álvaro Leyca (Mitte) nach einem Treffen mit dem venezolanischen Außenminister Carlos Faria (links)Bild: JOHNNY PARRA/AFP

"Die Beziehungen mit Venezuela hätten niemals zerbrechen dürfen, wir sind Brüder und eine imaginäre Linie kann uns nicht trennen", twitterte der kolumbianische Botschafter Armando Benedetti, kurz bevor er in Caracas eintraf. "Wir beginnen mit dem Wiederaufbau des sozialen und menschlichen Gefüges, das uns vereint", erklärte auch die kolumbianische Präsidentschaft in einem Tweet mit Fotos von Benedettis Ankunft in Venezuela. Am selben Tag wurde der venezolanische Botschafter Félix Plasencia in Bogotá empfangen.

Der venezolanische Präsident Nicolas Maduro hatte die Beziehungen zu Bogotá im Februar 2019 abgebrochen, nachdem Kolumbiens damaliger Präsident Ivan Duque den Oppositionsführer Juan Guaidó als Interimspräsidenten Venezuelas anerkannt hatte. Dutzende von Ländern haben Guaidó anerkannt, aber es ist ihm nicht gelungen, Maduro zu stürzen, der von der Armee unterstützt wird. Im Zuge des erbitterten Machtkampfs und wegen Venezuelas tiefer Wirtschaftskrise flüchteten in den vergangenen Jahren etwa zwei Millionen Venezolaner nach Kolumbien.

Kolumbiens neuer linker Präsident Gustavo Petro und Maduros Regierung hatten Anfang des Monats angekündigt, die diplomatischen Beziehungen wieder aufzunehmen. Der neue Botschafter Benedetti hob hervor, dass mehr als acht Millionen Kolumbianer vom Handel mit Venezuela lebten. Ein Ziel sei es daher, die Handelsbeziehungen zwischen den beiden Ländern wiederzubeleben. Eine weitere Herausforderung für die beiden Nachbarn ist die Bekämpfung bewaffneter Gruppen, die an ihrer mehr als 2000 Kilometer langen gemeinsamen Grenze aktiv sind.

rb/ehl (afp, dpa)

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