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Venezuela vor den Wahlen: Führender Oppositioneller in Haft

24. Mai 2025

An diesem Sonntag finden Parlaments- und Regionalwahlen in Venezuela statt. Die Opposition ruft zum Boykott auf. Die Machthaber gehen gegen angebliche Verschwörer vor - darunter Oppositionspolitiker Juan Pablo Guanipa.

Venezuela | Juan Pablo Guanipa wird in einer schusssicheren Weste von schwerbewaffneten Einsatzkräften abgeführt (23.05.2025, Aufnahmeort unbekannt)
Videobild des Staatsfernsehens der Festnahme von Oppositionspolitiker GuanipaBild: Venezuelan Government TV/Handout via REUTERS

Von einer Razzia am Freitag und mehr als 50 Festgenommenen berichtet Venezuelas Oppositionsführerin María Corina Machado auf ihrem Social-Media-Account. In Gewahrsam kamen demnach Politiker, Aktivisten und Journalisten. Unter ihnen ist auch der frühere Abgeordnete Juan Pablo Guanipa - ein enger Verbündeter Machados.

Innenminister Diosdado Cabello bestätigte die Festnahme von Guanipa kurz vor den Parlaments und Regionalwahlen in dem südamerikanischen Land an diesem Sonntag. Das Staatsfernsehen zeigte Videoaufnahmen, wie der Oppositionelle, bekleidet mit einer schusssicheren Weste, von schwerbewaffneten Einsatzkräften abgeführt wird.

Angeblich mehr als 70 Verschwörer

Die Regierung wirft ihm Verschwörung zur Sabotage vor. Guanipa sei der Chef einer Gruppe, die terroristische Anschläge geplant habe, um die Wahlen zu stören, sagte Cabello bei einer Pressekonferenz. Den Angaben des Ministers zufolge wurden in den vergangenen Tagen mehr als 70 Verschwörer festgenommen.

Innenminister Cabello in Caracas (Archivbild)Bild: Juan Barreto/AFP/Getty Images

Die Gruppe habe Sprengstoffanschläge auf Botschaften, Krankenhäuser, Polizeiwachen und Umspannwerke geplant. Zudem seien Sprengstoff, Zünder, Einsatzpläne und weitere Beweismittel sichergestellt worden.

Vor den Wahlen am Sonntag ist die Stimmung im Land angespannt. Die Opposition hatte die Wähler dazu aufgerufen, der Abstimmung fernzubleiben. Venezuela steckt in einer politischen Krise. Nach der Präsidentenwahl im Juli 2024 hatte sich der linksnationalistische Präsident Nicolás Maduro offiziell zum Sieger erklärt - die Opposition beansprucht jedoch ebenfalls den Sieg für sich.

Auch die internationale Gemeinschaft stellte sich teilweise hinter einen Sieg des Oppositionskandidaten Edmundo González und kritisierte das Vorgehen Maduros. Wie Oppositionsführerin Machado tauchte auch Juan Pablo Guanipa nach der umstrittenen Wahl im vergangenen Sommer zunächst unter.

Rubio: "Neue Welle der Unterdrückung"

US-Außenminister Marco Rubio äußerte sich besorgt über die "ungerechtfertigte und willkürliche Festnahme" Guanipas sowie "über 70 weiterer Personen". Rubio prangerte eine "neue Welle der Unterdrückung durch das Maduro-Regime" an.

Oppositionsführer Machado und Guanipa bei einer Kundgebung (im Januar)Bild: Maxwell Briceno/REUTERS

Guanipa schrieb kurz nach seiner Festnahme auf seinem Social-Media-Kanal, er sei "von den Kräften des Regimes von Nicolás Maduro" entführt worden. "Ich weiß nicht, was in den nächsten Stunden, Tagen und Wochen mit mir geschehen wird. Aber ich bin mir sicher, dass wir den langen Kampf gegen die Diktatur gewinnen werden", fügte er hinzu.

AR/jj (afp, dpa, efe, rtr)

Redaktionsschluss: 17.00 Uhr (MESZ) - dieser Artikel wird nicht weiter aktualisiert.

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