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Politik

Geheimdienst nimmt Guaidos Stabschef fest

21. März 2019

Venezuelas amtierender Staatschef Maduro hat den Büroleiter des selbst ernannten Interimspräsidenten Guaidó verhaften lassen. Zahlreiche Länder protestieren dagegen. Guaidó selber sieht die Macht des Regimes bröckeln.

Roberto Marrero Venezuela
Bild: picture-alliance/dpa/S. Donaire

Oppositionsführer Juan Guaidó wertet die Festnahme seines Vertrauten Roberto Marrero (Artikelbild) durch Agenten des Geheimdienstes Sebin als Zeichen der Schwäche der Regierung. "Sie wissen, dass sie nicht den Interimspräsidenten der Republik entführen können, also entführen sie Mitarbeiter, Abgeordnete. Aber das wird uns nicht stoppen. Maduro traut sich entweder nicht, mich festzunehmen, oder er hat die Befehlsgewalt verloren", sagte Guaidó.

Sieht sich im Kampf um Venezuela auf der Siegesrtraße: Juan GuaidóBild: picture-alliance/AP Photo/N. Pisarenko

Die Geheimdienstbeamten hätten am frühen Morgen die Häuser von ihm und Marrero durchsucht, sagte der Fraktionschef der Oppositionspartei Voluntad Popular, Sergio Vergara. Auch sein Fahrer sei festgenommen worden. In dem Haus Marreros hätten die Agenten zwei Gewehre und eine Granate deponiert.

USA fordern sofortige Freilassung

Die USA kritisierten den Geheimdiensteinsatz. "Die Vereinigten Staaten verurteilen die Razzien von Maduros Sicherheitskräften und die Festnahme von Roberto Marrero, Bürochef von Interimspräsident Guaidó", schrieb US-Außenminister Mike Pompeo auf Twitter. "Wir fordern seine sofortige Freilassung. Wir werden die daran Beteiligten verantwortlich machen."

Das Büro von UN-Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet rief die Regierung von Nicolás Maduro auf, den Rechtsweg einzuhalten und sofort den Aufenthaltsort von Marrero bekanntzugeben. Die sogenannte Lima-Gruppe aus einer Reihe lateinamerikanischer Länder und Kanada protestierte gegen die Festnahme des Büroleiters. "Wir fordern ein Ende der Angriffe auf die venezolanischen Demokraten und der willkürlichen Verhaftungen und der Folter in Venezuela", hieß es in einer gemeinsamen Erklärung.

Machtkampf zwischen Regime und Opposition

Seit Wochen liefern sich der amtierende Staatschef Maduro und Oppositionsführer Guaidó einen erbitterten Machtkampf. Zwar haben viele vornehmlich westliche Länder Guaidó bereits als rechtmäßigen Übergangspräsidenten anerkannt, allerdings konnte er in Venezuela selbst noch keine echte Machtposition aufbauen. Zuletzt hatte er angekündigt, seine Anhänger im ganzen Land zu mobilisieren und auf einen Marsch in die Hauptstadt Caracas zu führen.

cgn/ww (afp, dpa, epd, rtr)