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Venezuelas Präsident gibt auf

12. April 2002

Der venezolanische Präsident Hugo Chavez ist am Freitag (12. April 2002) nach Massenprotesten und einer Streitkräfterebellion gegen ihn zurückgetreten. Das berichtete der Fernsehsender Globovision.

Präsident Hugo ChavezBild: AP
Verletzte in CaracasBild: AP

Heereschef Efrain Vásquez bestätigte die Informationen des Fernsehsenders. Bei einer Großdemonstration gegen Chavez hatten am Donnerstag Polizisten und Anhänger des Präsidenten, die so genannten Bolivarischen Kreise, auf Demonstranten geschossen. Mindestens 13 Menschen wurden dabei getötet und mehr als 100 weitere verletzt.

Die Gewalt brach am dritten Tag eines Generalstreiks aus, mit dem die größten Arbeitnehmer- und Arbeitgeberorganisationen gegen Chavez' Personalpolitik in der staatlichen Ölindustrie protestieren wollen. Nach dem Blutbad schlossen sich große Teile der Armee der Opposition an. Die Streitkräfte forderten Chavez zum Rücktritt und Ausrufung von Neuwahlen auf.

Carmona soll Übergangsregierung leiten

Laut Globovision übergab Chavez sein Rücktrittschreiben im Präsidentenpalast drei Generälen. Die Zeitung "El Universal" berichtete, der Präsident des Arbeitgeberverbandes Fedecamaras, Pedro Carmona, habe ein Angebot der Streitkräfte angenommen, eine Übergangsregierung zu leiten.

Als die Nachricht vom Rücktritt des Präsidenten bekannt wurde, versammelten sich Anhänger von Chavez vor dem Präsidentenpalast in Caracas. "El Universal" berichtete, Verteidigungsminister Jose Vicente Rangel habe in der chilenischen Botschaft um Asyl gebeten. Rebellierende Truppen hatten zuvor den staatlichen Fernsehsender besetzt. Weitere Einheiten kontrollierten Schlüsseleinrichtungen und Flughäfen, um Chavez' Flucht ins Ausland zu verhindern. AP/(pg)

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