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Verdi ruft zu Streik bei Amazon auf

17. Dezember 2018

Mitten im Weihnachtsgeschäft hat bei Amazon ein Streik begonnen. Der Versandhändler lehnt Tarifverhandlungen mit der Begründung ab, er sei gar kein Versandhändler. 

Streikende vor der Amazon-Betriebsstätte in Leipzig (Archivbild von 2014)
Streikende vor der Amazon-Betriebsstätte in Leipzig (Archivbild von 2014)Bild: picture-alliance/dpa/P. Endig

Bei Amazon hat nach Gewerkschaftsangaben an zwei Standorten ein mehrtägiger Streik von Beschäftigten begonnen. "Es besteht die Gefahr, dass Weihnachtsgeschenke nicht rechtzeitig ankommen", sagte ein Sprecher der Gewerkschaft Verdi der Deutschen-Presse Agentur. 

Die Gewerkschafter riefen Amazon-Mitarbeiter des Versandhandelszentrum Sachsen in Leipzig auf, bis zum Heiligabend zu streiken. Im Versandhandelszentrum in Werne in Nordrhein-Westfalen sollen sie zunächst bis Dienstagabend streiken. Der Streik könnte jedoch bald auf mehr Standorte und längere Zeit ausgeweitet werden, sagte ein Sprecher. Amazon war am frühen Montagmorgen nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Jahrelanger Kampf

Die Gewerkschaft hatte die Beschäftigten am Standort Rheinberg bereits in der vergangenen Woche zum Arbeitskampf aufgerufen. Mit dem Streik wollen die Gewerkschafter ihre Forderung unterstreichen, Arbeitsbedingungen tarifvertraglich zu regeln. 

"Wir rufen zu den Arbeitsniederlegungen auf, weil die Amazon-Konzernherren ihren Beschäftigten die tarifrechtliche Absicherung verweigern", sagte Silke Zimmer, Fachbereichsleiterin Handel bei ver.di NRW laut Pressemitteilung. "Amazon steht für Willkür in der Arbeitswelt. Während sich der Versandhändler in den USA als Einzelhändler darstellt, um die dort höheren branchenüblichen Löhne der Logistikbranche nicht zahlen zu müssen, behaupten sie hier, dass sie Logistiker seien, um die hier höheren Löhne im Einzelhandel zu umgehen."

Verdi fordert Amazon seit mehr als fünf Jahren dazu auf, Tarifverhandlungen analog zum Einzel- und Versandhandel zu führen. Das US-Unternehmen lehnt dies ab. Amazon sieht sich als Logistiker und verweist auf eine Bezahlung am oberen Ende dessen, was in der Logistikbranche üblich sei.

stu/sam (dpa, verdi.de)
 

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