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Verdi weitet Streiks bei Amazon aus

Rolf Wenkel16. Dezember 2013

Inmitten der umsatzstarken Vorweihnachtszeit verschärft die Gewerkschaft Verdi ihren Tarifstreit mit dem Online-Händler Amazon: An drei Logistik-Standorten traten viele Mitarbeiter in den Ausstand.

Amazon Verdi Streik Mitarbeiter Deutschland (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Arbeitnehmervertretung rief nicht nur wie schon in der Vergangenheit die Beschäftigten in Leipzig und im hessischen Bad Hersfeld zum Streik auf, sondern diesmal auch im bayerischen Graben. An den drei Standorten legten zusammen mehr als 1400 Mitarbeiter die Arbeit nieder. Ein Verdi-Sprecher in Bad Hersfeld kündigte weitere Arbeitskampfmaßnahmen vor Weihnachten an. Ein anderer Verdi-Sprecher sagte in Leipzig: "Wir streiken bis einschließlich Samstag." Für Dienstag ist zudem eine Protestaktion am Amazon-Standort im nordrhein-westfälischen Werne geplant.

"Die Beschäftigten bei Amazon leisten hervorragende Arbeit, die vor Weihnachten in Höchstleistungen ausartet. Da ist es nur recht und billig, dass ein Konzern seinen Mitarbeitern Verbindlichkeit und Sicherheit durch Tarifbindung und angemessene Bezahlung bietet", erklärte Streikleiter Thomas Gürlebeck in Graben.

Proteste auch in Seattle

Die Gewerkschaft verlangt von Amazon die Bezahlung auf dem Niveau des Einzel- und Versandhandels, während sich das Unternehmen weiterhin an der niedrigeren Bezahlung in der Logistik-Branche orientiert. Nach den Worten eines Amazon-Sprechers liegen die Löhne der Mitarbeiter in den deutschen Verteilzentren am oberen Ende dessen, was in der Logistikbranche bezahlt wird.

Streik bei Amazon Deutschland

01:36

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Nach Verdi-Angaben haben zudem mehrere amerikanische Gewerkschaften am Montag vor der Amazon-Firmenzentrale in Seattle eine Solidaritätsaktion geplant, an der auch eine Streik-Delegation aus Deutschland teilnehmen soll. Dies sei ein "ermutigendes Signal", sagte Verdi-Vorstandsmitglied Stefanie Nutzenberger und fügte hinzu: "Das System Amazon ist geprägt von niedrigen Löhnen, permanentem Leistungsdruck und befristeten Arbeitsverhältnissen." Umso wichtiger sei es, dass die Beschäftigten sich gegen diese Methoden zur Wehr setzten.

Es werde Zeit, dass "Amazon seinen Verpflichtungen gegenüber seinen Arbeitnehmern gerecht wird, nicht gegenüber seinen Aktionären und Führungskräften", erklärte der Chef des US-Gewerkschaftsbundes (AFL-CIO), Richard Trumka.

wen/as/kle (rtr, dpa, afp)

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