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"Vereint gegen Gewalt!"

11. April 2017

Drei Explosionen, zwei Verletzte und ein schwarzer Fußballabend: Die Sprengsätze am BVB-Teambus erschüttern nicht nur die Sportwelt - Borussia Dortmund erhält Solidaritätsbekundungen und Beistand aus der ganzen Welt.

Explosion am BVB Bus
Bild: picture-alliance/AA/I. Fassbender

Die Fußball-Welt hält den Atem an: Erneut explodieren Bomben im Umfeld eines Fußballspiels. Drei Sprengsätze detonierten in der Nähe des Teambusses von Borussia Dortmund, der am Dienstagabend auf dem Weg zum Champions-League-Heimspiel gegen den AS Monaco war. Innenverteidiger Marc Bartra wurde mit schweren Verletzungen an der Hand (gebrochene Speiche) in ein Krankenhaus gebracht, wo er operiert werden musste. Auch ein Polizist, der den Bus auf einem Motorrad begleitet hatte, wurde verletzt. Er erlitt ein Knalltrauma und einen Schock. Die Partie wurde abgesagt und auf Mittwochabend verschoben.

Erinnerungen an die Terroranschläge von Paris am 13. November 2015 werden wach und auch an das aufgrund einer Terrorwarnung abgesagte Länderspiel Deutschland-Niederlande wenige Tage später. In Dortmund hätten die Behörden bislang allerdings keine Hinweise auf einen Terroranschlag, meldet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Sicherheitskreise. Die Ermittler gehen jedoch von einen "gezielten Angriff auf den BVB" aus, wie der Dortmunder Polizeipräsident Gregor Lange auf einer Pressekonferenz erklärte.

Der Fußball wird erneut mit einer Gewalt konfrontiert, die viele fassungslos macht. Binnen Minuten nachdem die Nachricht zu den Explosionen in der Welt war, gingen Tausende Solidaritätsbekundungen ein - vor allem über die sozialen Netzwerke: 

Thomas de Maizière (Bundesinnenminister): "Meine Gedanken sind bei der Mannschaft. Jetzt gilt es die Hintergründe aufzuklären. Ich hoffe, dass morgen wieder der Fußball im Mittelpunkt steht."

Gerald Asamoah (Ex-Schalke-Profi): "Unfassbar... In diesen Stunden müssen der Fußball und wir alle zusammenhalten. Get well soon."

Steffen Seibert (Regierungssprecher): "Gute Besserung, Marc Bartra. Große Reaktion der Monaco-Fans. Heute Abend stehen alle zum BVB."

Hans-Joachim Watzke (BVB-Geschäftsführer): "Es ist ein Sprengstoffanschlag auf den Mannschaftsbus verübt worden. Die ganze Mannschaft ist in einer Schockstarre. Solche Bilder bekommst du nicht aus dem Kopf. Ich hoffe, dass die Mannschaft einigermaßen in der Lage ist, am Mittwoch wettbewerbsfähig auf dem Feld zu stehen. In so einer Krisensituation rücken alle Borussen zusammen."

  

Carlo Ancelotti (FC Bayern München): "Unsere ganze Unterstützung für den BVB und den Wunsch für eine baldige Genesung für Marc Bartra."

Heiko Maas (Bundesminister der Justiz:): "Schockierende Nachricht. Unsere Gedanken sind beim BVB. You'll never walk alone!"

Steffen Freund (Champion-League-Sieger 1997 mit Borussia Dortmund): "Wenn es einen direkten Angriff auf den Bus gab, dann ist das nicht bis Mittwoch weg. Das ist mental und psychisch nicht zu verkraften. Das hat ganz schöne Ausmaße."

Ilkay Gündogan (Ex-BVB-Profi, jetzt Manchester City): "Ich kann es nicht fassen! Ich hoffe, es geht euch allen gut."

Jerome Boateng (Weltmeister, Bayern München): "Ich hoffe, alle bei euch sind o.k."

Javi Martinez (Bayern München): "Marc Bartra, ich hoffe, dass Du Dich schnell erholst und morgen spielen kannst!"

Benedikt Höwedes (Weltmeister, Schalke 04): "Getrennt in den Farben, vereint gegen Gewalt! Alles Gute, Marc Bartra und dem gesamten Team des BVB! Ich hoffe, es geht euch gut!"

Reinhard Rauball (BVB-Präsident): "Die Spieler werden das wegstecken und in der Lage sein, ihre Leistung abzurufen. Das wäre das Schlimmste, wenn diejenigen, die den Anschlag verübt haben, jetzt auch noch damit etwas erreichen."

Reinhard Grindel (DFB-Präsident): "Es ist ein starkes Signal gegen Hass und Gewalt, dass die Fußballfamilie über Vereinsgrenzen und sportliche Rivalität hinaus in einem solchen Moment Geschlossenheit demonstriert und zusammensteht."

Eine große Geste zeigten auch die Fans des AS Monaco: Als sie von den Explosionen erfuhren, skandierten sie im Stadion "Dortmund, Dortmund":

jw/sn (mit sid, dpa)