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Politik

UN besorgt wegen hoher Nahrungsmittelpreise

8. Juli 2021

Neben Kriegen und dem Klimawandel treiben nun die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise Menschen in Hunger und Elend. 270 Millionen könnten dieses Jahr betroffen sein.

Nobelpreisträger 2020 | Friedensnobelpreis | UN World Food Programme
Vertriebene in Syrien: Dort sind die Preise für Öl und Weizenmehl besonders stark gestiegen (Archivbild) Bild: Erik De Castro/Reuters

Essen wird aufgrund steigender Preise nach Ansicht des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) für Millionen von Menschen unbezahlbar. Das WFP sieht in den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie, durch die viele Menschen ihre Jobs und damit ihr Einkommen verlieren, eine große Gefahr. Bei Familien, die bereits vor der Pandemie zwei Drittel ihres Einkommens für Essen ausgeben mussten, wirkten sich Einkommenseinbußen aufgrund der Corona-Krise verheerend aus, so die Experten des WFP.

Nach Schätzungen der Weltbank könnte die Pandemie bis Ende 2021 weltweit bis zu 97 Millionen Menschen in extreme Armut stürzen. Außerdem wirkten sich Klimaphänomene wie La Niña und Konflikte zusätzlich zu den gestiegenen Preisen auf die Menschen und ihren Zugang zu Nahrungsmitteln aus.

Auch in afrikanischen Ländern wie hier in Cabo Delgado in Mosambik herrscht bereits Nahrungsmittelknappheit (Archivbild)Bild: Falume Bachir/World Food Program/AP/picture-alliance

Mit Blick auf die Regionen registrierten das WFP im Nahen Osten den größten Preisanstieg für Lebensmittel. In Syrien ist dem WFP-Marktmonitor zufolge der Durchschnittspreis für Speiseöl in den Monaten von März bis Mai um 58 Prozent im Vergleich zu den drei vorangegangenen Monaten gestiegen.

Im Libanon, wo eine schwere Wirtschaftskrise herrscht, stieg der durchschnittliche Preis für Weizenmehl für denselben Vergleichszeitraum um 50 Prozent. Auch in Afrika etwa in Simbabwe oder Mosambik und in Südamerika etwa in Venezuela stiegen die Preise für Nahrung. Das WFP geht von 270 Millionen Menschen aus, die in 2021 akut an Hunger leiden oder davon stark gefährdet sein werden. Das entspräche einem Anstieg um 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. 

uh/qu (dpa, kna, epd)

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