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PolitikÄthiopien

Vereinte Nationen bitten um Millionen-Hilfe für Äthiopien

16. April 2024

Äthiopien leidet unter Überschwemmungen und Dürren, ist Schauplatz innenpolitischer Konflikte und hat Ziel Hunderttausende Flüchtlingen aus dem Sudan aufgenommen. Die Vereinten Nationen bitten eindringlich um Hilfe.

Binnenvertriebene in der Tigray-Region in einem provisorischen Lager
Auch für die Versorgung von Flüchtlingen wie hier in der Region Tigray benötigt Äthiopien Hilfe der internationalen Gemeinschaft (Archivbild)Bild: Million Hailesilassie/DW

Diese Hilfe soll - wenigstens zum Teil - durch eine Geberkonferenz eingesammelt werden. Organisiert wird das Treffen in Genf vom Amt der Vereinten Nationen für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) und Großbritannien.

21 Millionen Menschen brauchen Hilfe

Hilfsbedürftig sind in Äthiopien nach Angaben der Vereinten Nationen rund 21 Millionen Menschen. Davon benötigen 15,5 Millionen lebensrettende Unterstützung, weitere 10,4 Millionen müssen mit Lebensmitteln versorgt werden. Doch von den allein in diesem Jahr benötigten mehr als 3,2 Milliarden US-Dollar (umgerechnet etwa drei Milliarden Euro) seien bislang weniger als fünf Prozent zusammengekommen, berichtet das UN-Nothilfebüro OCHA. Die Vereinten Nationen hofften, dass Regierungen bei der Konferenz in Genf ein Drittel der Summe aufbringen, die für die dringendste Hilfe in den kommenden fünf Monaten gebraucht wird.

Überschwemmungen bedrohen immer wieder weite Teile Äthiopiens (Archiv)Bild: Mesay Teklu/DW

Naturkatastrophen und Flüchtlingsströme

Äthiopien durchleidet neben Konflikten, die immer wieder Menschen vertreiben, auch Dürren und Überschwemmungen, die durch den Klimawandel verursacht werden. Rund 4,5 Millionen Menschen sind im Land auf der Flucht, hinzu kommen Hunderttausende aus dem benachbarten Sudan, die vor dem dort herrschenden Bürgerkrieg geflohen sind. In Teilen der Regionen Afar, Ahmara und Tigray sind laut UN viele Menschen deutlich unterernährt. Felder, Wasserversorgung, Kliniken und Schulen seien durch jahrelange Konflikte zerstört worden.

Millionen Menschen in Äthiopien benötigen Lebensmittelhilfe (Archiv)Bild: Million Hailesilassie/DW

Der Außenminister Äthiopiens, Taye Atske Selassie, sagte, die Folgen des Klimawandels zu bewältigen, sei eine globale Verantwortung. Die Regierung versuche, Friedens- und Entwicklungsinitiativen die Nahrungsproduktion anzukurbeln, um das Land vor Hungerkrisen zu schützen. 

In Paris waren am Montag bei einer Geberkonferenz für den Sudan zwei Milliarden Euro an Hilfe zusammengekommen.

mak/kle (dpa, unocha.org)