Am Strand Sandburgen bauen, das kennt fast jeder aus dem Urlaub. Beim internationalen Sandskulpturen-Festival am Bodensee treffen Künstler aus aller Welt aufeinander - und lassen ihrer sandigen Kreativität freien Lauf.
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Körnchenweise Kunst - Sandskulpturen aus aller Welt
Sandburgen bauen ist nicht nur ein Zeitvertreib im Urlaub - weltweit erschaffen zahlreiche Künstler vergängliche Skulpturen und messen sich bei Festivals. Derzeit im schweizerischen Rorschach.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Sauer
Sandskulpturenfestival Rorschach
Auch im letzten Jahr zog das internationale Sandskulpturenfestival in Rorschach zahlreiche Besucher an den Bodensee. Damals gewann das russische Team (Foto) den ersten Preis. Das diesjährige Festival steht unter dem Motto: "Der Stärkste überlebt".
Bild: Christian Ammann/Urs Koller/René Koller
Modellieren im Regen
Auch wenn das Wetter mal nicht mitspielt, arbeiten die Künstler unverdrossen weiter an ihren Skulpturen. Die Dänin Kirsten Andersen trotzt dem Regen in Rorschach mit einem wasserdichten Mantel. Bleibt nur zu hoffen, dass kein Unwetter die Sandkunst zerstört ...
Bild: picture alliance/AP Photo
Letzter Feinschliff
Hier legt Claire Jamieson beim East Neuk Festival in Schottland 2017 letzte Hand an der Skulptur des Komponisten Franz Schubert an. Jedes Detail soll schließlich sitzen. 20 Tonnen Sand wurden verbaut, um dem Maestro ein sandiges Leben einzuhauchen.
Bild: picture-alliance/dpa/A. Millig
Sandige Riesenechse
In Binz auf der Insel Rügen schufen 2016 rund 50 Künstler aus aller Welt Wesen aus der Tier- und Fabelwelt, die auf die Naturgeschichte der fünf Kontinente der Erde zurückgehen. Frei nach dem Motto: "Faszination Natur".
Bild: picture-alliance/dpa/J. Büttner
Der Fluch der Karibik
Bei dieser Schau wurde 2015 Prominenz aus Film und Fernsehen wortwörtlich in den Sand gesetzt. Johnny Depp als Captain Jack Sparrow und sein Gegenspieler Davy Jones, Kapitän der Flying Dutchman, entwickelten sich schnell zum Publikumsrenner.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Sauer
Der Kreml in Belgien
So stellt man sich die perfekte Sandburg vor - 2010 wurde der Moskauer Kreml in Belgien zum Sandskulpturenfestival in Blankenberge aufgebaut. Das Festival stand unter dem Motto "Weltreise". Skulpturen aus 40 Ländern wurden damals aus in Sand erschaffen.
Bild: Getty Images/M. Renders
Poseidon an Land
Für die Sandskulpturenausstellung 2013 in Melbourne wurde der Gott des Meeres mit seinen Handlangern an Land "gespült". Die Skulptur "Poseidon", gestaltet von Martijn Rijerse und Hanneke Supply, konnte man vier Monate lang am Frankston Hafenviertel in Melbourne, Australien bestaunen.
Bild: Getty Images/G. Denholm
Weiße Gottheiten in Japan
Mit weißem Sand werden in Japan buddhistische Tempel und Götterskulpturen am Strand von Shirahama zum Leben erweckt. Das Festival in Shirahama im Westen Japans findet jährlich statt. Die Bauten werden ausschließlich aus dem weißen Sand Shirahamas und Meerwasser geformt.
Bild: picture-alliance/Kyodo
Fantastische Sandgestalten
Sandskulpturen geben Künstlern die Möglichkeit, Fantasien wahr werden zu lassen und sie in Übergröße zu gestalten. Wie diesen monströsen Wikinger, der in Großbritannien den Strand entlang "ritt".
Bild: Fotolia/Paul Vinten
Disney World am Strand
In Frankreich entstanden 2015 zur Freude der Badegäste am Strand von Touquet rund 120 große Sandskulpturen, die sich Disney, Star Wars und Comic-Helden widmeten. Dabei war auch dieses Disney Märchenschloss zu bewundern.
Bild: picture-alliance/dpa/J. Ben Azzouz
Original oder Kopie?
Leonardo Da Vincis Mona Lisa wurde 2016 im Rahmen einer Figurenwelt zum Thema "Reise um die Welt" auf der Insel Usedom geschaffen. Zu schade, dass dieses sandige Kunstwerk, anders als das Original im Pariser Louvre, viel zu schnell vergänglich ist.
Bild: picture-alliance/dpa/S. Sauer
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"Der Stärkste überlebt" heißt das diesjährige Motto des größten internationale Sandskulpturenfestivals am Bodensee in Rorschach in der Schweiz. Eine Woche lang bauten die Künstler um die Wette, jetzt sind die Skulpturen fertig. Künstler und Zuschauer aus der ganzen Welt werden jährlich von dem Festival angezogen und trafen auch dieses Jahr wieder aufeinander. Zehn Zweierteams aus den USA, Holland, Russland, Lettland und der Ukraine verarbeiteten auf der Ausstellungswiese am Ufer des Bodensees insgesamt 250 Tonnen Sand.
Sandige Kunst
Alle Künstler sind Profis - ihre vergänglichen Kunstwerke erreichen eine Höhe bis zu fünf Metern. Die Zuschauer konnten den Sandbaumeistern jeden Tag bei ihrer Arbeit zuschauen.
Die imposanten Skulpturen werden aus gepressten Sandkuben mit Spachtel, Pinsel und Mauerkrelle herausmodelliert. Das ist eine Arbeitsweise, die riesigen Skulpturen in den Sand zu setzen - eine andere ist, den losen Sand von Hand mit Wasser zu mischen und nach und nach aufzubauen. Wichtig ist, dass der Sand feucht bleibt. Deshalb am besten: von oben nach unten arbeiten.
Staunen und mitmachen
Täglich machten sich die Bildhauer ans Werk. Die Carver, wie sich die profi-Sandskulpturenkünstler selbst nennen, inspirieren viele Hobbysandburgenbauer, vor Ort selbst eine Skulptur anzufertigen. Ein riesiger Sandkasten steht ihnen zum Austoben ihrer Kreativität zur Verfügung. Außerdem gibt es für die Besucher eine Fanlounge im Rundzelt mit Wüsten-Stil .
Unter anderem gibt es auch sogenannte "Speed-Carving"-Events, bei denen von Mittwoch bis Freitag täglich zwei Durchläufe mit vier bis fünf Teilnehmern stattfinden. Die Teilnehmer müssen um die Wette buddeln und bauen.
Zum Sieg schaufeln
Einen Wettbewerb gibt es auch. Die Jury vergibt am Abend des 19. August 2017 die Preise - auch das Publikum entscheidet über seinen Favoriten. Viele Besucher kommen aus dem Ausland, das Rorschacher Sandskulpturenfestival hat inzwischen eine große Fangemeinde. Bis zum 10. September können die Sandskulpturen am Bodenseeufer in Rorschach noch besichtigt werden.