Der 18. August ist der Tag der Antibabypille. Denn das kleine, runde Ding hat vor genau 57 Jahren die Welt verändert. Und tatsächlich: Die Verhütung mit Hormonen hat auch positive Nebeneffekte.
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Eine winzige Tablette schafft es, den Zyklus der Frau auszutricksen. Die Pille gilt als eines der sichersten Verhütungsmittel. Die erste Antibabypille, "Enovid", kam im Jahr 1960 auf den Markt - seitdem können Frauen leichter als zuvor selber bestimmen, zu welchem Zeitpunkt und wie viele Kinder sie bekommen wollen. 70 Prozent aller deutschen Frauen zwischen 20 und 29 Jahren nehmen inzwischen die Pille.
Was ist in dem Dragee eigentlich drin?
Die Antibabypille enthält weibliche Geschlechtshormone, genauer: Östrogene und/oder Progesteron, ein Gestagen.
Es gibt unterschiedliche Arten der Pille. Die Mikropille enthält beide Arten von Hormonen, die Minipille nur Gestagene. Auch sind unterschiedliche Pillenpräparate unterschiedlich stark dosiert.
Was macht die Pille mit dem weiblichen Körper?
Es kann nur dann ein Kind entstehen, wenn bestimmte hormonelle Abläufe im Körper der Frau stattfinden. Die Mikropille unterdrückt diese Abläufe. Sie verhindert unter anderem die Reifung der Eizelle und den Eisprung.
Zusätzlich machen Gestagene den Schleim am Muttermund der Frau für Spermien undurchlässig. Der Muttermund ist wie ein Tunnel, der zur Gebärmutter führt. Die Spermien gelangen also nicht an ihr Ziel.
Auch baut sich unter dem Einfluss der Pille die Gebärmutterschleimhaut nicht mehr auf. Es gibt daher keine Chance für ein befruchtetes Ei, sich einzunisten.
Was ist der Vorteil der Minipille?
Die Minipille enthält nur niedrig dosierte Gestagene und beeinflusst die natürlichen Hormone der Frau daher nicht so stark. Sie wirkt lokaler und hat weniger Nebenwirkungen.
Außerdem hat sich die Minipille in der Stillzeit bewährt, da sie Zusammensetzung und Qualität der Muttermilch im Gegensatz zur Mikropille nicht. Der Säugling nimmt nur geringfügige Mengen der Wirkstoffe auf.
Die Minipille muss jedoch pünktlich jeden Tag zum selben Zeitpunkt eingenommen werden. Aber auch dann ist sie weniger sicher als die Mikropille.
Was für Gefahren birgt die Pille?
Die Pille verändert den natürlichen Hormonhaushalt der Frau. Nach Absetzen kann es bis zu einem halben Jahr dauern, bis sich der Körper von dieser Umstellung erholt hat: Der natürliche Zyklus muss sich erst wieder einpendeln.
Häufige Nebenwirkungen der Pille sind Übelkeit, Gewichtszunahme, Stimmungsschwankungen, Zwischenblutungen, Kopfschmerzen und nachlassende Lust am Sex.
Mikropillen können auch Thrombosen verursachen. Besonders in den ersten Monaten der Anwendung besteht ein erhöhtes Risiko für Gefäßverengungen oder sogar dem Verschluss eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel. Ab dem 35. Lebensjahr steigt das Risiko für weitere Nebenwirkungen, wie einem Schlaganfall oder einen Herzinfarkt.
Die Pille erhöht zusätzlich das Risiko für Gebärmutterhalskrebs leicht.
Welche positiven Seiten hat die Pille?
Die Pille kann sich vor allem auf die Monatsblutung positiv auswirken: Sie sorgt für einen geregelten Zyklus. Auch kann die Dauer der Menstruation sowie deren Stärke abnehmen. Frauen leiden dadurch an weniger Schmerzen während der Periode.
Krebs muss kein unumgängliches Schicksal sein. Forscher wissen sehr gut, was Tumoren auslöst. Und gegen die größten Gefahren kann jeder selbst etwas unternehmen.
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Das Schicksal in der Hand
Eine Krebsdiagnose trifft immer hart und unerwartet. Dabei ließen sich fast die Hälfte aller Krebsfälle vermeiden. Allein an etwa jedem fünften Tumor ist das Rauchen schuld. Der giftige Tabakrauch verursacht nicht nur Lungenkrebs, sondern auch viele andere Tumorarten. Rauchen ist der häufigste eigenverschuldete Grund für Krebs - aber nicht der einzige.
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Dick sein kann tödlich sein
Auf Platz zwei der Krebsauslöser: Übergewicht. Schuld sind erhöhte Insulinspiegel. Sie erhöhen das Risiko für fast alle Krebsarten, vor allem für Nieren-, Gallenblasen- und Speiseröhrenkrebs. Übergewichtige Frauen bilden zudem vermehrt weibliche Geschlechtshormone im Fettgewebe und erkranken dadurch leichter an Gebärmutter- und Brustkrebs.
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Runter vom Sofa!
Menschen, die sich kaum bewegen, bekommen besonders häufig Krebs. Langzeitstudien zeigen: Sport beugt Tumoren vor. Denn körperliche Aktivität senkt den Insulinspiegel und verhindert nebenbei das Dickwerden. Und es muss kein Hochleistungssport sein: Schon etwas Spazierengehen oder Fahrradfahren machen einen großen Unterschied.
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Krebs zum Wohle!
Alkohol ist krebserregend. Er fördert vor allem Tumoren der Mundhöhle, des Rachenbereichs und der Speiseröhre. Besonders gefährlich ist die Kombination von Rauchen und Alkohol: Dadurch steigert man sein Krebsrisiko auf das Hundertfache. Allerdings ist ein Glas Wein pro Tag gesund, denn es unterstützt das Herz-Kreislauf-System. Alles, was darüber hinaus geht, sollte man meiden.
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Ungesundes vom Tier
Rotes Fleisch kann Darmkrebs auslösen. Der genaue Grund ist bisher noch nicht geklärt, Langzeitstudien zeigen aber einen deutlichen Zusammenhang. Besonders gefährlich ist Rindfleisch, in geringerem Maße auch Schweinefleisch. Das Krebsrisiko steigt durch den Verzehr etwa auf das Anderthalbfache. Fisch dagegen beugt Krebs vor.
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Gefahr vom Holzkohlegrill?
Beim Grillen von Fleisch entstehen krebserregende Substanzen, etwa polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe. Im Tierversuch lösen diese chemischen Verbindungen Tumoren aus. In Langzeitstudien am Menschen ist das bisher noch nicht eindeutig bewiesen worden. Möglicherweise ist einfach der Verzehr von Fleisch an sich das Übel, nicht die Zubereitungsart.
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Fastfood meiden
Eine Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Ballaststoffen beugt Krebs vor. In Langzeitstudien haben Forscher allerdings gesehen, dass eine gesunde Ernährung weniger Einfluss auf die Krebsgefahr hat als ursprünglich angenommen: Sie senkt das Risiko nur leicht, um höchstens zehn Prozent.
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Viel Sonne schadet viel
UV-Strahlung im Sonnenlicht dringt ins Erbgut vor und verändert es. Die Folge: schwarzer oder weißer Hautkrebs. Sonnencreme schützt zwar vor Sonnenbrand - aber sobald die Haut bräunt, hat sie bereits zu viel Strahlung abbekommen.
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Krebs durch moderne Medizin
Röntgenstrahlung schädigt das Erbgut. Bei einer gewöhnlichen Röntgenaufnahme ist die Belastung aber gering. Ganz anders bei einer Computertomographie: Ihr sollte man sich nur unterziehen, wenn gute Gründe vorliegen. Eine Kernspintomographie hingegen ist harmlos. Übrigens: Auch bei einer Flugreise ist man krebserregender Strahlung ausgesetzt.
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Krebs durch Infektionen
Humane Papillomviren können Gebärmutterhalskrebs auslösen. Hepatitis-B- und -C-Viren können Leberzellen zum Entarten bringen. Das Bakterium Helicobacter pylori (Foto) nistet sich im Magen ein und kann die Ursache für Magenkrebs sein. Gegen viele der Erreger kann man sich impfen lassen, gegen Helicobacter pylori helfen Antibiotika.
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Besser als ihr Ruf
Die Anti-Baby-Pille erhöht zwar die Gefahr leicht, an Brustkrebs zu erkranken, aber sie senkt gleichzeitig das Risiko für Eierstockkrebs stark. Insgesamt schützt die Pille demnach mehr als sie schadet - zumindest was Krebs angeht.
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Ein wahrer Schicksalsschlag
Aber auch, wenn man alles richtig macht - ganz gegen Krebs gefeit ist man nie. An der Hälfte aller Krebsfälle sind allein die falschen Gene schuld - oder einfach das Alter. Vor allem Hirntumoren entwickeln sich oft ohne Zutun von außen.
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Wann kommt die Pille für den Mann?
Das weiß man noch nicht so genau. Seit über 20 Jahren wird daran bereits geforscht. Schluckbare Hormone in Form der Pille gibt es noch nicht, doch ein Hormoncocktail zum Spritzen - aber auch der ist noch nicht auf dem Markt. Diese Verhütungsmethode ist mit 97 Prozent ähnlich sicher wie die Antibabypille der Frau. Doch bisher klagen die Teilnehmer der Studie an Nebenwirkungen wie Akne, Schmerzen durch die Injektion, depressiven Episoden und Veränderung des sexuellen Verlangens. Ein klinischer Versuch ist vorerst gescheitert.