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Verizon will Vodafone-Anteile kaufen

29. August 2013

Auf dem US-Telekommunikationsmarkt bahnt sich ein neuer Mega-Deal an: Verizon will offenbar die Mobilfunksparte Verizon Wireless komplett übernehmen - und bietet Vodafone dafür 130 Milliarden Dollar.

Ein Schild mit der Aufschrift 'Verizon' im Eingangsbereich der Telekommunikationsfirma Verizon in den USA (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Der britische Telekommunikationskonzern Vodafone denkt über einen Ausstieg aus seinem gemeinsamen US-Mobilfunkgeschäft mit Verizon, der Nummer zwei auf dem amerikanischen Telekommunikationsmarkt, nach. Das bestätigen die Briten am Donnerstag.

Vodafone hält 45 Prozent an Verizon Wireless, der Rest liegt bei den Amerikanern. Die Briten wollten mehr Mitsprache in dem Gemeinschaftsunternehmen und Zugriff auf die vollen Kassen, was Verizon aber stets abgelehnt hat. So entstand ein Dauerstreit. Vodafone musste seinen Partner beispielsweise erst jahrelang bearbeiten, bevor eine Dividende für das sehr profitable Mobilfunkgeschäft ausgeschüttet wurde.

Eine teure Scheidung

Der Deal wäre eine der größten Übernahmen aller Zeiten. Für den 45-prozentigen Anteil des britischen Telekommunikationskonzerns Vodafone bietet Verizon rund 130 Milliarden US-Dollar, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg und das "Wall Street Journal" unter Berufung auf Finanzkreise berichteten. Mit dem frischen Geld in der Kasse könnte Vodafone vor allem sein Europa-Geschäft stärken. Das würde den Druck auf Konkurrenten wie die Deutsche Telekom gewaltig erhöhen. Im Gegenzug für die geplante Komplettübernahme werde Verizon umgekehrt Vodafone seinen 23-prozentigen Anteil an Vodafone Italia im Wert von rund vier Milliarden Euro zurückgeben, berichten Insider. Die Aktien von Vodafone stiegen nach der Nachricht im frühen Handel am Donnerstag um fast neun Prozent.

Vodafone unter Konkurrenzdruck

Sollte das Geschäft zustande kommen, würden die Briten einen ihrer wertvollsten Vermögenswerte verkaufen. Doch das käme Vodafone vielleicht gerade recht. Denn zum einen würde ein solcher Schritt gut zur Strategie der Briten passen, Geschäftsbereiche abzustoßen, die Vodafone nicht vollständig kontrolliert. Zudem könnte der Verkauf der Verizon-Wireless-Anteile aber auch ein Königsweg für die Briten sein, um dringend benötigtes Kapital einzusammeln. Denn Vodafone steht vor der Herausforderung, dem darbenden Europa-Geschäft auf die Sprünge zu helfen.

An den Märkten Europas und Asiens ist Vodafone wegen heftiger Konkurrenz nämlich einem erheblichem Preisdruck ausgesetzt. Dadurch sinkt der Mobilfunkumsatz. Außerdem überlasten die Datenmengen, welche Handynutzer abrufen, die Mobilfunknetze. Hohe Investitionen stehen an. Vodafone setzt nun auf die Kabelnetzbetreiber, denn deren Netze könnten die Funkverbindungen entlasten.

Laut Vodafone ist es zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht sicher, ob eine Einigung erzielt werden kann.

rbr/iw (rtr/dpa)

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