Verschwörungen und Ramschlöhne (17.07.2012)
17. Juli 2012Wie lange läuft der deutsche Wirtschaftmotor noch rund? Diese Fragen hat man angesichts der Krise in Europa häufig gehört. Nun machen immer mehr Hiobsbotschaften die Runde und auch das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung bescheinigt der deutschen Wirtschaft eine holprige Zukunft - doch die Unternehmen scheinen gut gewappnet.
Ramschlöhne in Portugal
Während Spanien gerade erst richtig anfängt, seine Probleme zu realisieren, haben die Portugiesen schon viele Reformen hinter sich gebracht. Und trotzdem scheint es, als würde sich die Kolonialgeschichte wiederholen - nur umgekehrt: Gut ausgebildete Portugiesen flüchten vor der Perspektivlosigkeit nach Brasilien, Angola oder Guinea Bissau. Und die, die keine gute Ausbildung in der Tasche haben, arbeiten für immer weniger Lohn.
Schlag ins Gesicht
Zwei Jahre ist es her, da hat der Investor Nicolas Berggruen die Warenhauskette Karstadt in sein Firmen-Imperium eingliedert. Um die komplette Insolvenz des Unternehmens zu vermeiden, haben die Mitarbeiter damals zwei Jahre auf Teile ihres Gehaltes verzichtet. Nun sollen 2000 Stellen gestrichen werden. Die Mitarbeiter sind empört.
Gesucht: Frauen in IT-Berufen
Gut ausgebildete Fachkräfte fehlen an allen Ecken und Enden - vor allem im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien. Der Sektor will den Fachkräftemangel nun vor allem durch Frauen decken. Bis 2020 soll sich der Frauenanteil verdoppeln. Bisher liegt der allerdings bei gerade mal 15 Prozent.
Verschwörungstheorien und Zufälle
Was haben Mario Monti und Mario Draghi gemeinsam? Ja, beide sind Italiener und ja, beide haben denselben Vornamen - das ist immer noch eine logische Gemeinsamkeit. Etwas weniger logisch ist allerdings, dass beide Marios ihre Lehrjahre bei der Investmentbank Goldman Sachs absolviert haben und Draghi-Mario heute die Geschicke der Europäischen Zentralbank und Monti-Mario die des Italienischen Staates leitet. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
Redakteur am Mikrofon: Nicolas Martin