Weltmeister Max Verstappen vermiest den Ferrari-Fans die Partylaune - zumindest ein wenig. Im Sprintrennen in Imola lässt er Publikumsliebling Charles Leclerc hinter sich.
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Weltmeister Max Verstappen hat das erste Formel-1-Sprintrennen des Jahres gewonnen und Ferrari beim Heimspektakel in Imola einen Dämpfer verpasst. Der 24 Jahre alte Niederländer verwies im Red Bull am Samstag WM-Spitzenreiter Charles Leclerc aus Monaco im roten Rennwagen der "Scuderia" vor den enttäuschten Tifosi um 2,9 Sekunden auf den zweiten Platz. Dritter wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull vor Carlos Sainz im zweiten Ferrari.
Leclerc hatte zwei der ersten drei Saisonrennen für sich entschieden: in Bahrain und in Australien. Verstappen hatte den Grand Prix in Saudi Arabien gewonnen.
Mercedes-Piloten verpassen die Top Ten
"Morgen wird es sicher anders", sagte Verstappen, der im vierten Sprint der Formel-1-Geschichte zum zweiten Mal siegreich war: "Am Ende haben Charles' Reifen nachgelassen und ich konnte mein Manöver starten." Der Weltmeister sicherte sich mit dem Erfolg am Samstag auch die Pole Position für den Großen Preis der Emilia Romagna an diesem Sonntag (Start um 15.00 Uhr MESZ). Neben ihm wird Charles Leclerc stehen: "Es ist immer noch ein Start aus der ersten Reihe", tröstete sich der Ferrari-Pilot.
Rekordweltmeister Lewis Hamilton (14. Platz) und sein Mercedes-Teamkollege George Russell (11.) waren nicht unter den Top Ten zu finden. Dazwischen reihte sich unter anderem Sebastian Vettel im Aston Martin als 13. ein. Mick Schumacher wurde Zehnter. Für den Sohn von Michael Schumacher ist es der beste Startplatz seiner bisherigen Formel-1-Karriere.
Nach dem Sprintrennen - die besten Acht erhielten Punkte - führt Leclerc die WM-Gesamtwertung mit 78 Zählern an: vor Sainz (38 Punkte), Russell (37), Perez (36) und Verstappen (33)
sn (dpa, sid)
Formel 1: Autos und Fahrer der Saison 2022
In der Formel 1 sehen die Rennwagen nach Regeländerungen bei der Aerodynamik anders aus als im Vorjahr. Auch einige Piloten haben das Cockpit gewechselt. Wer fährt in welchem Auto und wie gut sind die Boliden?
Bild: Diederik Van Der Laan/DPPI/picture alliance
Red Bull
Beim Betrachten des neuen RB18 von Red Bull sieht man bereits, wie viel in diesem Jahr anders ist: Die geschwungenen Seitenkästen und die höheren Reifen, über denen vorne kleine Kotflügel sitzen fallen direkt ins Auge. Die Konstrukteure durften sich in den Grenzen des neuen Reglements austoben. Bei Red Bull haben sie das so gut gemacht, dass Max Verstappen bei den Testfahrten der Schnellste war.
Bild: Diederik Van Ver Laan/DPPI/picture alliance
Max Verstappen & Sergio Perez
Anders ist auch das Fahrgefühl für die Piloten. "Wir haben weniger Grip", beschrieb Max Verstappen (l.) im Februar seine ersten Eindrücke. "Und man sieht weniger, wegen der hohen Reifen." Der Niederländer will seinen WM-Titel erfolgreich verteidigen und geht in diesem Jahr statt mit der "33" mit der "1" auf dem Auto ins Rennen. Sein Helfer ist wie im Vorjahr der Mexikaner Sergio Perez (r.).
Bild: Jerry Andree/Laci Perenyi/picture alliance
Mercedes
Er ist wieder silbern! Nach zwei Saisons im schwarzen Design wird der "Silberpfeil" seinem Namen 2022 auch optisch wieder gerecht. Das Team überrascht die Konkurrenz mit einer extremen Design-Variante fast ohne Seitenkästen und mit Rückspiegel-Halterungen, die zusätzlichen Flügeln gleichen. Allerdings: Sehr schnell waren die Silbernen bei den abschließenden Testfahrten nicht.
Bild: Jerry Andre/Laci Perenyi/picture alliance
Lewis Hamilton & George Russell
Kann Lewis Hamilton (r.) seinen achten WM-Titel holen? Angesichts der letzten Tests stapelt er tief: "Momentan sind wir nicht siegfähig." Echte Krise oder - wie die Konkurrenz vermutet - alles nur Bluff? Teamintern hat sich für Hamilton definitiv etwas geändert: Statt dem loyalen Valtteri Bottas fährt mit George Russell (l.) ein aufstrebender Fahrer an Hamiltons Seite.
Bild: Jerry Andre/Laci Perenyi/IMAGO
Ferrari
Eine kleine "Wiederauferstehung" feiert Ferrari. Die Scuderia überzeugte bei allen Tests und könnte - zumindest zu Beginn der Saison - das Geschehen diktieren. Der neue F1-75 ist eine Schönheit im klassischen Ferrari-Rot und bietet Innovation: Ferrari hat als einziges Team nach innen gewölbte Seitenkästen. Auch die Nase ist ungewöhnlich: Sie besteht aus zwei Einzelteilen.
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Charles Leclerc & Carlos Sainz jr.
Das Fahrerduo der "Roten" ist bewährt, die Vorfreude groß. Charles Leclerc (l.) spricht von "einem der besten Winter, die ich je hatte". Gemeinsam mit Carlos Sainz jr. (r.) will er vorne angreifen. Tatsächlich wirken die beiden wie das stärkste Fahrerduo 2022. Interessant wird allerdings noch, wer sich letztlich in der Teamhierarchie als Nummer eins durchsetzt - ein offenes Duell.
Bild: Ferrari Media Press Office/Insidefoto/imago images
Aston Martin
Kühlrippen wie die Kiemen eines Haifischs zieren die langgezogenen Seitenkästen des neuen Aston Martin. Anders als beim Ferrari und ähnlich wie beim Red Bull verjüngen sich die Sidepods nach unten stark und ermöglichen auch dort einen Luftstrom. Der AMR22 hat im Vergleich zu seinem Vorgänger mehr geschwungene Linien und beeindruckt mit einer der elegantesten Optiken im Feld.
Bild: Diederik Van Ver Laan/DPPI media/picture alliance
Lance Stroll & Sebastian Vettel
2021 war für Aston Martin eine Art Probejahr, diesmal muss es besser werden. Vor allem für Sebastian Vettel (r.), dessen Vertrag Ende des Jahres ausläuft, könnte die Saison entscheidend sein. Allerdings verpasst der Ex-Weltmeisters wegen einer Corona-Infektion den Saisonstart. Nico Hülkenburg ersetzt ihn. 2021 war Vettel am Ende WM-Zwölfter, Teamkollegen Lance Stroll (l.) kam auf Rang 13.
Bild: Kolvenbach/imago images
McLaren
Beim Traditionsteam aus England sind die breiten, geschwungenen Seitenkästen und der abgerundete Heckflügel charakteristisch. Außerdem ist der Bolide weniger orange und hat mehr schwarz-lackierte Teile bekommen. Nach den Testfahrten weiß das Team nicht recht, wo es steht: In Barcelona zählte man zu den Gewinnern, in Bahrain funktionierte dann nicht mehr viel.
Bild: Jerry Andre/Laci Perenyi/picture alliance
Lando Norris & Daniel Ricciardo
"In den langsamen Kurven haben wir Probleme", sagt Lando Norris (l.) und sieht einen deutlichen Nachteil zu den Top-Teams Mercedes, Red Bull und Ferrari. Die beiden McLaren-Piloten brauchen wohl ein gutes Rennergebnis, um Vertrauen in ihr neues Auto zu bekommen. Die gute Nachricht: Daniel Ricciardo (r.) kann nach seiner Isolation wegen einer Corona-Infektion beim Saisonauftakt starten.
Bild: Luca Bruno/AP/picture alliance
Alpine
Hat sich Alpine mit der neuen, sponsorenbedingten Farbgebung einen Gefallen getan? Viele fanden den letztjährige Boliden und seine schwarz-gelben Renault-Vorgänger deutlich schöner als den neuen A522. Auch bei der Form gab es Veränderungen: Der Wagen ist schmaler als das 2021er-Modell und hat eine kürzere Nase mit schlankem Frontflügel. Die Sidepods sind dagegen - ähnlich wie beim Ferrari - breit.
Bild: empics/picture alliance
Esteban Ocon & Fernando Alonso
Ob die beiden Alpine-Piloten Esteban Ocon (l.) und Fernando Alonso (r.) wegen ihrer Rennanzüge so kritisch gucken? Positiv sollte sie stimmen, dass ihrem Arbeitgeber mit der Verpflichtung des bisherigen Aston-Martin-Teamchefs Otmar Szafnauer ein echter Coup gelungen ist. Und auch bei den Testfahrten lief es gut: Alonso belegte am letzten Tag im Kampf um die schnellste Runde Rang drei.
Bild: Antonon Vincent/DPPI/PanoramiC/imago images
AlphaTauri
Breite Sidepods mit großen Öffnungen, ein runder Heckflügel und "hängende Mundwinkel" vorne - auf diese Kombination setzt die Scuderia AlphaTauri. Die Italiener beziehen den Motor und weitere Teile von Red Bull, daher ähneln sich die Konzepte der Autos. Allerdings geht es für AlphaTauri dieses Jahr wohl nur um Plätze im Mittelfeld, das - wie Teamchef Franz Tost sagt - "noch enger zusammen ist".
Bild: Jerry Andre/Laci Perenyi/imago images
Pierre Gasly & Yuki Tsunoda
Die Fahrerpaarung bei AlphaTauri ist eine der spannendsten im Formel-1-Feld. Pierre Gasly (l.) hat nicht nur mit seinem Sensationssieg 2020 in Monza bewiesen, dass er zu den besten Piloten gehört. 2021 fuhr er neunmal unter die besten Sechs. Sein Teamkollege, der nur 1,59 Meter große Yuki Tsunoda (r.), hatte im Vorjahr gute Momente, muss nun aber zeigen, dass er dauerhaft in die Formel 1 gehört.
Bild: DPPI/PanoramiC/imago images
Alfa Romeo
Alfa Romeo hat 2022 den kürzesten und leichtesten Boliden aller Teams. Der C42 unterscheidet sich von den Rennwagen der Konkurrenz durch seine zweigeteilte Airbox, dem Lufteingang oben hinter dem Cockpit. Alfa hatte bei den Tests stark mit dem neuen Effekt des "Porpoisings" zu kämpfen: Auf Geraden lässt der Anpressdruck das Auto immer wieder aufsetzen und es wippt während der Fahrt auf und ab.
Bild: Mark Sutton/Motorsport Images/IMAGO
Valtteri Bottas & Zhou Guanyu
Die Cockpits besetzen bei Alfa zwei Neuzugänge - ein Debütant und ein "alter Hase". Guanyu Zhou (r.) ist der erste reguläre Formel-1-Pilot aus China, Valtteri Bottas (l.) kommt von Mercedes und ersetzt seinen finnischen Landsmann Kimi Räikkönen. Dass es bei den Testfahrten nicht nach Wunsch lief, macht Bottas "keine großen Sorgen". "Ich sehe ein großes Potenzial in diesem Auto", sagt er.
Bild: Antonin Vincent/DPPI/picture alliance
Williams
Im ersten Jahr nach dem Ende der Ära der Familie Williams im nach ihnen benannten und an eine US-Investmentgesellschaft verkauften Team wird es schwer werden, sich zu behaupten. Der FW44 gehört zu den langsamsten Autos im Feld, bei den Testfahrten gab es eine ganze Reihe an Problemen. Mehr als der Dreikampf mit Haas und Alfa Romeo im Bereich der hinteren Plätze wird wohl nicht drin sein.
Bild: Alessio De Marco/LiveMedia/Shutterstock/imago images
Nicholas Latifi & Alex Albon
Trotzdem ihr Bestes geben werden der Kanadier Nicholas Latifi (l.), der schon 2021 für Williams fuhr und Ex-Red-Bull-Pilot Alex Albon (r.), der George Russel ersetzt. In erster Linie geht es zunächst aber wohl darum, die Zielflagge zu sehen. Das Auto machte bei den Tests keinen guten Eindruck. Negativer Höhepunkt: Bei Latifis Boliden fingen beide Bremsen Feuer und mussten gelöscht werden.
Bild: Antonon Vincent/DPPI/PanoramiC/imago images
Haas F1
Beim US-Team waren die Tage nach dem Einmarsch Russlands in die Ukraine turbulent: Man trennte sich vom russischen Hauptsponsor Uralkali und vom russischen Fahrer Nikita Masepin. Haas fährt seit Jahren mit Ferrari-Motor und kauft so viele Teile wie möglich bei der Scuderia ein. Dieses Jahr ist das wegen neuer Regeln nur eingeschränkt möglich. Man hofft trotzdem, weiter vorne mitzufahren als 2021.
Bild: Jerry Andree/Laci Perenyi/picture alliance
Mick Schumacher & Kevin Magnussen
Aber ist der Haas VF-22 tatsächlich schneller ist als sein Vorgänger? Mick Schumacher (l.) möchte endlich seine ersten WM-Punkte sammeln, muss sich aber gleichzeitig gegen einen deutlich stärkeren Teamkollegen behaupten. Haas reaktivierte Kevin Magnussen (r.), der schon von 2017 bis 2020 für die Amerikaner fuhr. "Ich weiß, was ich kann", sagt Schumacher. "Das schüchtert mich nicht ein."