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Verteidigungsministerin: Kroatien liegt weder im "alten" noch im "neuen", sondern einfach in Europa

13. Juni 2003

Köln, 12.6.2003, DW-radio / Kroatisch

Bei der Feier zum 10. Jahrestag der Gründung des Marshall-Zentrums in Garmisch-Partenkirchen war auch die kroatische Verteidigungsministerin Zeljka Antunovic anwesend. Das kroatische Programm der DW fragte sie anlässlich der erneuten Äußerungen ihres amerikanischen Amtskollegen Donald Rumsfeld zum "alten" und "neuen" Europa unter anderem auch zu diesem Thema:

"Das Syntagma ‚altes‘ und ‚neues‘ Europa entstand während der Streitigkeiten um den Krieg im Irak und ist ein neuer Begriff, den man weiter verwendet. Die Position Kroatiens ist weder im "alten" noch im "neuen" Europa, sondern schlichtweg in Europa. Das darf auf keinen Fall - und ich hoffe sehr, dass es so sein wird - bedeuten, dass wir einige traditionelle, gute, tiefe und für uns notwendige Beziehungen zu den Vereinigten Staaten abbrechen. Wenn wir über unsere Streitkräfte reden, dann muss ich noch einmal wiederholen, dass die USA der wichtigste und größte Partner Kroatiens sind, dass von dieser Seite sehr viel von dem gekommen ist, von dem wir profitiert haben, um unsere Streitkräfte aufzubauen und fortzuentwickeln. Das darf man auf keinen Fall jemals vergessen, weder auf diesem noch auf anderen Gebieten. Allerdings vergessen wir auch nicht, und dürfen das auch nicht, dass Europa der Kontinent ist, auf dem sich Kroatien befindet. Dieses Europa zeigt leider kein genügend hohes Niveau an Einstimmigkeit. Die Gemeinsamkeit wird zu sehr durch die Nationalstaaten belastet. Und es gibt zu wenig Bereitschaft, auch etwas in die Gemeinschaft Europas zu investieren. Man erwartet von diesem Europa wesentlich mehr, als es zu investieren bereit ist. Und unter diesen Bedingungen muss Kroatien seinen Platz finden, nicht indem es Beziehungen abbricht, sondern indem es die Beziehungen nach allen Seiten verstärkt, sowohl dem "alten" wie dem "neuen" Europa gegenüber als auch gegenüber den Vereinigten Staaten." (BB)