1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

Bundeswehr: KSK wird teilweise aufgelöst

30. Juni 2020

Verteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer greift in Sachen KSK durch. Die CDU-Politikerin will die Bundeswehr-Elitetruppe nach rechtsextremistischen Vorfällen zum Teil auflösen. Vorläufiges Ende einer Skandal-Story.

Deutschland Symbolbild KSK
Bild: picture-alliance/dpa/K. Nietfeld

Die zweite Kompanie, in denen die Vorfälle stattfanden, werde ersatzlos aufgelöst, sagte Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer der "Süddeutschen Zeitung". Das Kommando Spezialkräfte habe sich "in Teilen verselbstständigt, auch weil es eine toxische Führungskultur einzelner gab - daraus folgt, dass das KSK nicht in seiner jetzigen Verfassung bestehen bleiben kann", sagte die CDU-Politikerin der Zeitung.

Verteidigungsministerin Kramp-KarrenbauerBild: picture-alliance/AP Photo/M. Dunham

Kramp-Karrenbauer will ihr neues Konzept, wie die Truppe nun aufgebaut sein soll, an diesem Mittwoch auf einer Pressekonferenz vorstellen. Nach Informationen der Zeitungen "Welt" und der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sind von der Umstrukturierung 70 Soldaten betroffen. Der Eliteeinheit soll auch die Oberhoheit über die Ausbildung genommen werden.

Immer mehr Rechtsextreme

Das KSK hat seit Jahren immer wieder mit rechtsextremistischen Vorfällen Schlagzeilen gemacht. Alles begann im April 2017 mit einer Abschiedsparty für einen KSK-Kommandeur, bei der mit Schweineköpfen geworfen, Rechtsrock gespielt und der Hitlergruß gezeigt worden sein soll. Bei einem der Partygäste fand die sächsische Polizei später ein Waffenversteck mit Munition und Sprengstoff.

Im Januar gab der Militärische Abschirmdienst (MAD) bekannt, dass bei der Elitetruppe 20 Soldaten unter Rechtsextremismus-Verdacht stünden. Im Verhältnis zur Truppenstärke war dieser Anteil zu diesem Zeitpunkt fünf Mal so hoch wie bei der Bundeswehr insgesamt. Im Mai dieses Jahres setzte Kramp-Karrenbauer eine Arbeitsgruppe ein, um ein Konzept zur Unterbindung rechtsextremistischer Tendenzen im KSK zu erarbeiten, über das sie jetzt entschieden hat.

cgn/ml (afp, dpa)

Den nächsten Abschnitt Mehr zum Thema überspringen