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PolitikTaiwan

Viele chinesische Ballons über Taiwan gesichtet

11. Februar 2024

Taiwan meldet den zweiten Tag in Folge die Verletzung der inoffiziellen Grenze zu China durch Ballons der Volksrepublik. Sechs von ihnen flogen direkt über die Insel.

Blick auf den Mast eines Kriegsschiffes an dem die Flagge Taiwans hängt
Blick auf den Mast eines taiwanischen Kriegsschiffes (Symbolbild) Bild: Ritchie B. Tongo/dpa/picture alliance

Das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Taipeh beobachtete nach eigenen Angaben insgesamt acht Flugobjekte, die am Samstag die Mittellinie der Taiwanstraße überquert hätten. Die Ballons hätten eine Höhe von rund 3600 bis 10.500 Meter erreicht. Bereits am Freitag sichtete Taiwans Militär acht chinesische Ballons.

Immer wieder mal werden Ballons der Volksrepublik im taiwanischen Luftraum entdeckt. Die Behörden verfolgen die Flugbewegungen seit Dezember mit systematischen Messungen. Doch es war das erste Mal, dass so viele Flugobjekte in einem so kurzen Zeitraum auftauchten.

Der genaue Zweck der Ballons ist unklar. Taiwans Regierung wertet die Flüge als Teil von Chinas psychologischer Kriegsführung. Außerdem seien die Ballons eine Gefahr für den Luftraum. Man werde die Situation beobachten und angemessen reagieren, hieß es vom Verteidigungsministerium. China weist die Vorwürfe zurück. Die Ballons dienten meteorologischen Zwecken.

US-Militär schoss chinesischen Ballon ab

Vor einem Jahr war im Luftraum der Vereinigten Staaten ein chinesischer Ballon gesichtet worden. Er  wurden vom US-Militär abgeschossen. Die Regierung in Washington warf China damals Spionage vor. Die Führung in Peking hingegen sprach von einem Wetterballon für meteorologische Messungen.

Ein US-Air-Force-Pilot beobachtet am 3. Februar 2023 einen chinesischen Ballon Bild: U.S. Department of Defense/ZUMAPress Wire Service/picture alliance

Im Juni 2023 teilte das US-Verteidigungsministerium mit, der Ballon habe mutmaßlich keine Daten gesammelt.

China hält an Wiedervereinigung mit Taiwan fest

Die Beziehungen zwischen Taiwan und China sind extrem angespannt. Die chinesische Staatsführung betrachtet das seit Jahrzehnten demokratisch regierte Taiwan als abtrünnige Provinz. In den vergangenen Jahren erhöhte die Regierung in Peking den Druck auf Taiwan und schickte regelmäßig Kampfflugzeuge und Kriegsschiffe in die Nähe der Insel. Der chinesische Präsident Xi Jinping kündigte zuletzt in seiner Neujahrsansprache an, China und Taiwan würden "mit Sicherheit" wiedervereinigt werden.

Im Januar gewann der Peking-kritische Kandidat Lai Ching-te die Präsidentenwahl in Taiwan. Die chinesische Führung erklärte nach der Wahl, diese werde die Wiedervereinigung nicht verhindern. Man werde keine "separatistischen Aktivitäten" auf der selbstverwalteten Insel dulden.

se/AR (dpa, rtr, afp)

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