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Politik

Viele Kinder bei Kämpfen in Aleppo getötet

20. November 2016

Bei Angriffen von Rebellen und Regierungstruppen hat es im Westen und Osten Aleppos wieder Tote gegeben - darunter auch viele Kinder. Der UN-Sondergesandte de Mistura stößt in Damaskus derweil auf wenig Entgegenkommen.

West Aleppo  Bombardierung Schule
Von Rebellen abgefeuerte Granaten trafen eine Schule im Westen AlepposBild: Reuters/Sana

Im Westen von Aleppo starben sieben Kinder und eine Frau durch Granaten, die von Aufständischen abgefeuert wurden und eine Schule trafen, berichteten die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte und die staatliche Nachrichtenagentur Sana.

In der Nacht zu Sonntag wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur außerdem sechs Mitglieder einer Familie getötet, als Helikopter des Assad-Regimes international geächtete Fassbomben über dem von Rebellen gehaltenen Ostteil der Stadt abwarfen. Unter den Opfern waren vier Kinder. Nach Angaben von lokalen Ärzten enthielten die Bomben Chlorgas. Bei einer ähnlichen Attacke in einem anderen Teil des belagerten Ostens seien weitere vier Zivilisten getötet worden, hieß es.

Nach Angriffen auf den Ostteil Aleppos bergen syrische Weißhelme Menschen aus den TrümmernBild: Getty Images/AFP/A. Alhabi

Laut Bilanz der Beobachtungsstelle, die sich auf ein dichtes Netzwerk von Informanten in Syrien stützt, wurden seit dem Beginn einer neuen Offensive der Armee auf Ost-Aleppo am Dienstag mindestens 103 Zivilisten getötet. Die syrische Armee attackiert den Osten der Stadt seit Tagen mit Raketen, Fassbombem und Artilleriefeuer.

Damaskus lehnt UN-Vorschlag ab

Der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura reiste in die syrische Hauptstadt Damaskus, wo er sich unter anderem mit dem syrischen Außenminister Walid Muallem traf. De Mistura plädierte für eine selbstständige Verwaltung im Osten Aleppos.

Um die Lage zu beruhigen, sollten sich Kämpfer der ehemaligen al-Nusra-Front zurückziehen, so der UN-Vorschlag. Im Anschluss könnten gemäßigte Kräfte der Opposition das Viertel kontrollieren, wenn die syrische Armee im Gegenzug ihre Angriffe stoppen und nicht weiter einmarschieren würde.

Der UNO-Sondergesandte für Syrien, Staffan de Mistura (links), hatte bei seinem Treffen mit Syriens Außenminister Walid Muallem wenig ErfolgBild: Reuters/SANA

In einer Fernsehansprache wies Außenminister Muallem die Forderung jedoch zurück. Er sagte, Damaskus lehne den Vorschlag vollständig ab. "Wie ist es möglich, dass die UN Terroristen belohnen will?", fragte Muallem. Die syrische Regierung bezeichnet alle Oppositionellen als "Terroristen".

Die Aussichten auf eine baldige Lösung des blutigen Konfliktes sind weiter schlecht. Der syrische Außenminister sagte, de Mistura habe kein neues Datum für weitere Friedensgespräche zu Syrien genannt.

rk/haz (dpa, afp, rtr)

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