Viele Tote bei Überschwemmungen in Frankreich
15. Oktober 2018
Besonders betroffen war das Département Aude. Dort gilt seit Montagmorgen "Alarmstufe rot". In der Nacht zum Montag musste die Feuerwehr mehr als 250 Mal ausrücken. Nach Angaben eines französischen Hochwasser-Informationsdiensts hatten die Fluten im Tal des Flusses Aude zuletzt 1891 eine solche Höhe erreicht. Mindestens zwölf Menschen starben an den Folgen des Unwetters.
Der heftige Regen richtete schwere Schäden an. Fernsehbilder zeigen Szenen der Verwüstung: Bäche verwandelten sich in reißende Flüsse, Autos wurden fortgerissen. Per Hubschrauber holten Retter manche Einwohner der besonders stark überfluteten Gemeinde Villegailhenc aus ihren Häusern. Braune Wassermassen umspülten ihre Häuser. Eine Brücke in dem Dorf nördlich der Stadt Carcassonne hielt der Flut nicht stand, sie wurde fortgerissen. Normalerweise fließt dort nur ein ruhiges Bächlein.
So viel Regen wie sonst in Monaten
Innerhalb weniger Stunden fiel in dem betroffenen Département mancherorts so viel Regen wie normalerweise in mehreren Monaten. Zahlreiche Bäche und Flüsse traten meterhoch über die Ufer. In der Gemeinde Trèbes erreichte das Hochwasser sogar einen Stand von mehr als sieben Metern. Allein neun der zehn Todesopfer kamen laut französischen Medienberichten in der 5500-Einwohner-Kommune östlich von Carcassonne ums Leben.
Eine Anwohnerin aus Trèbes erzählte dem Sender BFMTV, wenn sie aus dem Fenster schaue, sehe sie nichts als Wasser. Sie habe am frühen Morgen beobachtet, wie Menschen durch die Fluten auf der Straße vor ihrem Haus geschwommen seien. Die nahegelegene Gemeinde Pezens wurde vorsorglich evakuiert. Dort drohte das Wasser, einen Damm zu überspülen. In rund 6000 Haushalten fiel laut Netzbetreiber der Strom aus.
Erst am vergangenen Donnerstag hatte starker Regen in Südfrankreich zwei Todesopfer gefordert. Bei der Gemeinde Sainte-Maxime an der Côte d'Azur waren mehrere Autos ins Mittelmeer gespült worden.
ml/rb (dpa, afp)