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Politik

Viele Tote bei Angriff auf Kirche in Nigeria

5. Juni 2022

Im Südwesten Nigerias haben Angreifer eine katholische Kirche gestürmt. Der Überfall sei in der Stadt Owo bei einem Pfingstgottesdienst verübt worden, heißt es von der Regierung des Bundesstaates Ondo.

Nigeria | Dutzende Tote bei Angriff auf Pfingst-Gottesdienst
Der Tatort in OwoBild: Rahaman A Yusuf/AP/picture alliance

Ein Anwohner berichtete der Deutschen Presse-Agentur, eine Gruppe unbekannter Bewaffneter habe die Kirche gestürmt und wahllos auf die Besucher des Pfingstgottesdienstes geschossen. Medienberichten zufolge wurde bei dem Angriff in Owo im Südwesten des Landes am Pfingstsonntag auch Sprengstoff gezündet.

Owo liegt im Bundesstaat Ondo des westafrikanischen Landes Nigeria

Zur Zahl der Opfer gibt es auch einen Tag nach dem Blutbad immer noch unterschiedliche Angaben. Die Online-Publikation "Peoples Gazette" zitierte einen Abgeordneten des Bundesstaates mit der Aussage, 28 Menschen seien getötet worden. Mediziner eines örtlichen Krankenhauses und einige lokale Medien wie die "Nigerian Tribune" sprachen von etwa 50 Toten. Die Deutsche-Presse-Agentur meldet sogar 100 Tote. 

Gouverneur: "Abscheuliche und satanische" Tat

Der Gouverneur des Bundesstaates Ondo, Rotimi Akeredolu, bezeichnete den Anschlag als "abscheulich und satanisch" und fügte hinzu, dass "es sich um einen kalkulierten Angriff auf die friedliebenden Menschen in Owo handelt". Papst Franziskus brachte seine Trauer zum Ausdruck. Er bete "für die Opfer und für das Land, das in einer Zeit des Feierns schmerzlich betroffen ist." 

In den sozialen Medien kursiert eine Videoaufnahme, die den Ort des Geschehens zeigen soll. Darauf sind auch tote Menschen zu sehen, die blutüberströmt auf dem Boden liegen - darunter auch Kinder.

 

Bislang ist unklar, wer hinter der blutigen Attacke steckt. Dschihadistische Gruppen haben in den vergangenen Jahren viele Anschläge auf Kirchen im überwiegend muslimischen Norden Nigerias verübt. Dies ist das erste Mal, dass ein Anschlag auf eine Kirche im überwiegend christlichen Süden verübt wurde. Religiöse Konflikte, insbesondere zwischen Muslimen und Christen, kommen in dem westafrikanischen Land mit rund 206 Millionen Einwohner immer wieder vor.

Rund die Hälfte der Einwohner im bevölkerungsreichsten Landes Afrikas sind Muslime, etwa 40 Prozent bekennen sich zum Christentum.

qu/haz (dpa, rtr, afp, kna)

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