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Politik

Viele Tote bei Anti-Terror-Kampf in Ägypten

4. November 2019

Die ägyptischen Sicherheitskräfte melden den Tod zahlreicher Extremisten bei Einsätzen auf dem Sinai. Gleich mehrere islamistische Gruppen sind auf der Halbinsel aktiv. Immer wieder gibt es blutige Anschläge.

Ägypten Truppen im Nord-Sinai
Ägpytische Soldaten im Nordsinai (Archivbild)Bild: picture alliance/AP Photo/Str

Bei Anti-Terror-Einsätzen auf dem Sinai haben Sicherheitskräfte binnen fünf Wochen mehr als 80 Extremisten getötet. Bei den Razzien im Norden der Halbinsel seien auch Waffen, Munition und Sprengsätze gefunden worden, teilte das ägyptische Militär mit. Die Luftwaffe habe etwa ein Dutzend Verstecke, 115 Geländefahrzeuge und zwei Tunnel zerstört. Mehr als 60 Verdächtige seien festgenommen worden. Auch in den eigenen Reihen gab es nach Armeeangaben Tote; ihre Zahl ist jedoch unklar.

Im Norden des Sinais kommt es immer wieder zu Anschlägen. Hier sind ein Ableger der Terrormiliz "Islamischer Staat" (IS) und mit Al-Kaida verbündete Terrorgruppen aktiv. Nachdem der islamistische Präsident Mohammed Mursi im Jahr 2013 im Zuge eines Militärputschs gestürzt worden war, nahm die Zahl der Anschläge deutlich zu. Seither sind Hunderte ägyptische Sicherheitskräfte bei Angriffen getötet worden, zu denen sich meist der IS bekannte.

"Schätzungsweise 600 bis 1000 Rebellen"

Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte den Anti-Terror-Kampf nach seinem Amtsantritt 2014 deutlich intensiviert. Doch sehr erfolgreich war seine Strategie Beobachtern zufolge nicht. So schrieb etwa ein Analyst des Washington Institiute for Near East Policy, trotz einer 444.000 Mann starken Armee und US-Militärhilfe in Milliardenhöhe sei Ägypten bisher nicht in der Lage gewesen, "schätzungsweise 600 bis 1000 Rebellen in Schach zu halten, geschweige denn zurückzudrängen".

Der Nordsinai ist eine verarmte und vernachlässigte Gegend. Die Regierung hatte im August 2018 angekündigt, die Region mit einem Budget von umgerechnet 13,8 Milliarden Euro zu stabilisieren. Mit dem Geld sollen bis zum Jahr 2022 unter anderem Wohnungen, Krankenhäuser und Schulen gebaut werden.

jj/gri (dpa, rtr)

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