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Politik

Tote bei Explosion in Moschee in Afghanistan

8. Oktober 2021

Mindestens 43 Menschen wurden bei einem Anschlag auf eine schiitische Moschee in Kundus während des Freitagsgebets getötet. Lokale Journalisten und die UN befürchteten zunächst noch höhere Opferzahlen.

Afghanistan | Anschlag auf eine Moschee in der Provinz Kundus
Der Gebetsraum des schiitischen Gotteshauses wurde völlig zerstörtBild: Abdullah Sahil/AP Photo/picture alliance

Mindestens 143 weitere Menschen seien verletzt worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Bachtar weiter. Die mit den herrschenden Taliban verfeindete Terrormiliz Islamischer Staat (IS) reklamierte den Anschlag für sich. 

Zuvor hatte die Afghanistan-Mission der Vereinten Nationen auf Twitter mitgeteilt, dass mehr als 100 Menschen getötet oder verletzt worden seien. Ein Sprecher der  militant-islamistischen Taliban erklärte, bei einer Explosion seien "mehrere Menschen getötet und verletzt" worden. Spezialkräfte der Taliban seien vor Ort und eine Untersuchung des Vorfalls habe begonnen, hieß es weiter. 

Die Explosion ereignete sich während des Freitagsgebets in der MoscheeBild: Abdullah Sahil/AP Photo/picture alliance

Lokalen Medien zufolge passierte der Anschlag während des Freitagsgebets. Auf in sozialen Medien geteilten Videos waren Dutzende Tote und Verletzte zu sehen.

Der afghanische Journalist Saki Darjabi schrieb auf Twitter, unbestätigten Berichten zufolge handele es sich um einen Angriff durch einen Selbstmordattentäter, der während des Freitagsgebets einen Sprengsatz zündete. 

Ex-Standort der Bundeswehr

In Kundus hatte die Bundeswehr während ihres Afghanistan-Einsatzes von 2003 bis 2013 einen ihrer wichtigsten Standorte im Land. Im November vergangenen Jahres sind die letzten deutschen Soldaten aus der Stadt abgezogen. Kundus hat rund 350.000 Einwohner und ist das Zentrum der gleichnamigen Provinz im Nordosten. 2015 war Kundus als erste Provinzhauptstadt seit dem Sturz der Taliban für mehrere Wochen wieder in deren Hände gefallen. Damals konnten die Islamisten allerdings nach wenigen Wochen wieder zurückgedrängt werden.

nob/jj/ml (dpa, afp, rtr)

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