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Katastrophe

Viele Tote bei Explosion in Nigeria

12. Januar 2019

Bei dem Unglück im Süden des Landes kamen zahlreiche Anwohner ums Leben. Ein Tanklaster war umgestürzt. In Scharen liefen Menschen herbei, um kostenlos Benzin abzuschöpfen.

Karte Infografik Nigeria Odukpani Master DE EN

Bei einem Unfall in der Stadt Odukpani rund 200 Kilometer östlich der Stadt Port Harcourt war ein mit Benzin beladener LKW am Freitagabend umgestürzt und leck geschlagen. Daraufhin hatten offenbar zahlreiche Anwohner versucht, auslaufendes Benzin in Kanister und andere Behälter zu füllen.

Kurz danach kam es zu einer Explosion, bei der nach Polizeiangaben mindestens zwölf Menschen ums Leben kamen. Polizeisprecherin Irene Ugbo sagte, viele weitere hätten zum Teil schwerste Verletzungen erlitten.

Defekt eines Generators?

"Viele sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt", zitierte die Nachrichtenagentur AP einen Augenzeugen. Demzufolge waren bis zu 60 Menschen dabei, Benzin zu schöpfen, das sich in einer Vertiefung im Boden gesammelt hatte, als sich die Explosion ereignete. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer das überlebt hat", so der Augenzeuge Richard Johnson. Rettungskräfte hätten nur wenige Leichen vom Unglücksort abtransportieren können.

Johnson sagte, möglicherweise sei die Explosion durch einen elektrischen Defekt an einem Generator ausgelöst worden, den jemand mitgebracht hatte, um schneller Benzin pumpen zu können.

Über die Ursache des Unfalls, der den LKW umkippen ließ, ist noch nichts bekannt.

Immer wieder verheerende Explosionen

Nigeria ist der größte Ölproduzent Afrikas. Zugleich leben große Teile der Bevölkerung in Armut. Umso größer ist die Versuchung, bei Ölunfällen zu profitieren.

So hatte es vor etwas mehr als einem Jahr in demselben Stadtteil bereits ein ähnliches Unglück gegeben. Damals starben 30 Anwohner, als sie aus einem verunfallten Tanklaster illegal Benzin zapfen wollten. 

Der verheerendste Fall in Nigeria ereignete sich 1998. Damals kamen bei der Explosion einer leckgeschlagenen Ölpipeline in der Stadt Jesse mehr als 1000 Menschen ums Leben.

mak/kle/jj (dpae, ape)