Mindestens 73 Menschen seien tot geborgen worden, mindestens 52 weitere bei dem Feuer verletzt worden, teilten die Rettungsdienste auf X, vormals Twitter mit. Robert Mulaudzi, Sprecher des örtlichen Rettungsdienstes, sagte, die Zahl der Todesopfer könne noch steigen. Möglicherweise seien weitere Menschen in dem Gebäude eingeschlossen. 

"Im Gebäude gab es ein geschlossenes Sicherheitstor, so dass die Menschen nicht raus konnten", sagte Mgcini Tshwaku, ein Vertreter der örtlichen Sicherheitsbehörden. Verkohlte Leichen seien hinter dem Tor gefunden worden. Einige der Todesopfer seien bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, so Mulaudzi. Das jüngste Opfer war jünger als zwei Jahre.

Eine Such- und Bergungsaktion sei im Gange und die Feuerwehrleute bewegten sich vorsichtig durch den Komplex. Nach Angaben der Behörden konnte das Feuer inzwischen weitgehend gelöscht worden. Vor dem Gebäude in einem früheren zentralen Geschäftsviertel von Johannesburg waren zahlreiche zugedeckte Leichen zu sehen. Die Ursache des Brandes blieb zunächst unklar. Möglicherweise hätten Kerzen in dem Gebäude den Brand ausgelöst, sagte Tshwaku. Die Bewohner des Gebäudes hätten sie zur Beleuchtung genutzt.

Noch Stunden nach dem Brand drang Rauch aus einigen Fenstern. Nach Mulaudzis Angaben wohnten in dem Gebäude viele Obdachlose illegal ohne formelle Mietverträge. Zeugen berichten, es könnten bis zu 200 Menschen dort gelebt haben. Laut Medienberichten stand das Gebäude offiziell leer. Illegale Hausbesetzungen in leerstehenden Gebäuden sind in Johannesburgs Stadtzentrum sehr häufig. Viele werden von kriminellen Kartellen kontrolliert, die von den Bewohnern Miete eintreiben. 

Die Stadtmitte Johannesburgs gilt als heruntergekommen und gefährlich. Firmen und Geschäfte sind aufgrund der hohen Kriminalitätsrate in der Innenstadt schon vor vielen Jahren in umliegende Bezirke gezogen. Johannesburg ist die größte Stadt Südafrikas und Hauptstadt der Provinz Gauteng.

qu/fab (ap, dpa, afp, rtr)