Bei einem Hotelbrand in einem Skiresort im Nordwesten der Türkei sind nach jüngsten Angaben des Innenministeriums mindestens 76 Menschen ums Leben gekommen. Mehr als 50 weitere wurden verletzt. Das Feuer war aus ungeklärten Gründen in der Nacht zu Dienstag im Wintersportgebiet Kartalkaya ausgebrochen, das in der Provinz Bolu liegt. Dutzende Feuerwehr- und Rettungsfahrzeuge waren im Einsatz; starker Wind erschwerte die Löscharbeiten.

Örtlichen Medienberichten zufolge hielten sich zum Zeitpunkt des Unglücks mehr als 230 Gäste im betroffenen Hotel "Grand Kartal" auf, das an der Spitze einer Bergkette steht und rund 170 Kilometer von der Hauptstadt Ankara entfernt ist. Wegen der örtlichen Schulferien war das Haus demnach zu 80 bis 90 Prozent ausgebucht.

NTV: Brand breitete sich über Fassade aus

Der Sender NTV meldete, die Hotelfassade bestehe aus Holz, deshalb hätten sich die Flammen rasch ausbreiten können. Ein Zeuge sagte der Zeitung "Hürriyet", durch die starke Rauchentwicklung habe man die Treppen zum Notausgang kaum finden können. Auf Videos war zu sehen, wie Menschen versuchten, sich mit aneinander geknüpften Bettlaken selbst aus den Fenstern des zwölfstöckigen Gebäudes zu retten.

Die Behörden suchen nun nach der Ursache des Feuers. Wie Justizminister Yilmaz Tunc mitteilte, wurden sechs Staatsanwälte mit den Ermittlungen betraut. Inzwischen wurden der Hotelbesitzer und drei weitere Personen festgenommen.

jj/se (dpa, afp, rtr)

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