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Politik

Viele Tote bei IS-Offensive nahe Damaskus

20. März 2018

Die IS-Terroristen seien besiegt - so hatte es die syrische Regierung im Herbst erklärt. Doch es gibt immer noch Widerstandsnester. Ein Überraschungsangriff in der Nähe der Hauptstadt beweist die Kampfkraft des IS.

Syrien IS Kämpfer bei Hama
IS-Kämpfer in Syrien (Archivbild aus einem Propaganda-Video der Terrormiliz)Bild: picture-alliance/ZUMAPRESS.com

Die Dschihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) hat laut Aktivisten bei einem Überraschungsangriff nahe Damaskus zahlreiche Kämpfer der syrischen Regierungstruppen getötet. Der IS habe die volle Kontrolle über die Ortschaft Kadam übernommen. Dabei seien 36 Soldaten und regierungstreue Kämpfer gefallen, erklärte die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte.

Demnach startete die Extremistengruppe den Angriff von Stellungen im angrenzenden Bezirk Hadschar al-Aswad. Dutzende weitere Regierungskämpfer würden noch vermisst, seien verwundet oder gefangen genommen worden, erklärte die oppositionsnahe Organisation, die ihre Informationen von Ärzten und Aktivisten vor Ort bezieht. Für Medien sind die Angaben kaum zu überprüfen.

Hochburg der Islamisten

Von den Regierungstruppen gab es zunächst keine Bestätigung. Laut der Beobachtungsstelle schickte die Armee Verstärkung, um das Gebiet zurückzuerobern. Kadam liegt südlich von Damaskus. Schon seit Jahren sind dort verschiedene islamistische Rebellengruppen sowie die IS-Miliz und ihre Rivalen von dem früheren Al-Kaida-Ableger Hajat Tahrir al-Scham (HTS) präsent.

Vor einer Woche verließen hunderte HTS-Kämpfer mit ihren Angehörigen im Zuge einer Vereinbarung mit der Regierung das Gebiet in Richtung der Provinz Idlib, die ebenfalls unter Kontrolle der HTS steht. Kadam ist deutlich kleiner als die Rebellenenklave Ost-Ghuta im Nordosten der Hauptstadt, die die Regierung seit Wochen einzunehmen versucht.

Die syrische Regierung hat bereits mehrere Gebiete im Umkreis von Damaskus von bewaffneten Rebellen übernommen - im Gegenzug sicherte sie ihnen sicheres Geleit und eine "Aussöhnung" zu. Viele der bislang evakuierten Kämpfer und ihre Familien landeten in der Provinz Idlib.

jj/kle (afp, ap)

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