Viele Tote bei Massaker in Xinjiang
29. Juli 2014 Bei einer Messerattacke in der chinesischen Unruheprovinz Xinjiang sind nach Angaben staatlicher Medien zahlreiche Menschen getötet und verletzt worden. Die Nachrichtenagentur Xinhua meldete unter Berufung auf Angaben der örtlichen Polizei, dutzende Menschen seien schon am Montag Opfer des Angriffs geworden. Demnach attackierte eine mit Messern bewaffnete Gruppe in der Stadt Elixku im Bezirk Shache ein Polizeirevier und andere Räumlichkeiten von Behörden. Anschließend seien zahlreiche Randalierer von Polizisten erschossen worden. Unter den Opfern seien sowohl Han-Chinesen als auch Uiguren, hieß es weiter. Warum Xinhua erst mit eintägiger Verspätung über die Ausschreitungen berichtete, blieb zunächst unklar.
Der Weltkongress der Uiguren sprach hingegen von schierer Polizeigewalt. Die Sicherheitskräfte hätten allein 20 Uiguren getötet und zehn weitere verletzt. "Es war ein Aufstand, um gegen die extreme Repression der chinesischen Polizei aufzubegehren", sagte der Sprecher des in München ansässigen Kongresses, Dilxat Raxit. Provokationen durch die Polizei und Diskriminierungen seien die Ursache für die Konflikte.
Uiguren fühlen sich vielfältig benachteiligt
Xinjiang gilt neben Tibet als der größte Krisenherd des Vielvölkerstaates China und ist Heimat der muslimischen Minderheit der Uiguren. In der Provinz im Westen der Volksrepublik gab es wiederholt schwere Anschläge, zuletzt im Mai auch in der Hauptstadt Urumqi, wo 39 Menschen getötet wurden.
Die Uiguren sehen sich kulturell, sozial und wirtschaftlich benachteiligt und durch die systematische Ansiedlung von ethnischen Han-Chinesen zunehmend an den Rand gedrängt. Die Regierung in Peking dagegen nimmt für sich in Anspruch, den Uiguren viele Freiheiten einzuräumen und den Lebensstandard in Xinjiang zu heben.
sti/kle (dpa, afp, ape, rtr)