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Politik

Viele Tote bei neuen Unruhen in Kaschmir

1. April 2018

Lange Zeit war es relativ ruhig in der Krisenregion im Himalaya. Doch seit einigen Monaten nehmen die Spannungen zwischen Rebellen und Sicherheitskräften im indischen Teil der Gegend wieder zu.

Indien Kämpfe in Kaschmir
Bild: picture alliance/AP Photo/D. Yasin

Mindestens 20 Menschen wurden bei verschiedenen Zusammenstößen getötet. Die Behörden sprachen von einem der gewalttätigsten Tage der vergangenen Jahre in der vorwiegend muslimischen Region. Dort kämpfen Rebellen seit Jahrzehnten gegen die indische Herrschaft. Unter den Toten waren elf Aufständische, drei Soldaten und drei Zivilisten. In Draggad im Bezirk Shopian wurden allein sieben Rebellen erschossen, darunter zwei ranghohe Kommandeure, wie die dortige Polizei mitteilte.

Wohnhäuser gingen während der Kämpfe im Flammen aufBild: picture-alliance/AP Photo/M. Khan

Die drei Zivilisten kamen bei Protesten von Einwohnern ums Leben, die gegen das Vorgehen der indischen Sicherheitskräfte protestiert hatten. Nach Darstellung der Polizei hatten sich Hunderte Menschen in der Nähe der verschiedenen Schauplätze versammelt und die Einsatzkräfte mit Steinen beworfen. Diese antworteten mit Tränengas, um die Menge auseinanderzutreiben. 

Rebellen in Kaschmir kämpfen teils für Unabhängigkeit und teils für den Anschluss an PakistanBild: picture alliance/AP Photo/D. Yasin

Die Region Kaschmir ist vornehmlich zwischen Indien und Pakistan aufgeteilt, ein kleiner Teil gehört auch zu China. Indien und Pakistan beanspruchen die Region aber komplett für sich. Deswegen haben die beiden Atommächte bereits zwei Mal seit ihrer Unabhängigkeit 1947 Krieg geführt.

Die Trauerfeier für einen der getöteten Rebellen gerät zur Massenkundgebung gegen die indische HerrschaftBild: picture-alliance/AP Photo/M. Khan

In den späten 1980er Jahren schlossen sich muslimische Extremisten im Kampf gegen Indien zusammen. Teils streben die verschiedenen Gruppierungen die Unabhängigkeit Kaschmirs an, teils treten sie für den Anschluss der Region an Pakistan ein. Indien wirft Pakistan vor, die Angreifer zu unterstützen. Pakistan weist dies zurück. Mehr als 44.000 Menschen, darunter auch Zivilisten, sind in dem Konflikt ums Leben gekommen.

uh/jj (dpa, afp, rtr)

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